Viel Geld für die Pfarrkirche
Mit einem ausgeklügelten System soll die Kirche trockengelegt werden.
GROSSARL. „Es muss dringend etwas geschehen.“Das sagt Egbert Piroth, Pfarrer in Großarl. Seit 2014 ist der gebürtige Bischofshofener mit großelterlichen Wurzeln in Großarl Seelsorger des Pfarrverbands Großarltal. Seither versucht er, ein Projekt voranzutreiben, das in seiner Pfarrgemeinde seit Jahrzehnten ein großes Thema ist: die Trockenlegung der Kirche.
Erzdiözese, Pfarre, Gemeinde, Behörden und Denkmalschutz haben nun einen Plan dafür ausgearbeitet. Vor wenigen Wochen wurden die Grundmauern der Pfarrkirche, die auf gewachsenem Fels stehen, innen und außen freigelegt sowie der Putz abgetragen. Den Winter über bleibt die Baustelle offen, damit das Gemäuer trocknen kann.
Pfarrer Piroth: „Ganz ehrlich gesagt, wurde der Pfusch schon beim Bau gelegt. Seither haben alle meine Vorgänger über unzumutbare Feuchtigkeit geklagt. Das hat auch dazu geführt, dass der Kirchenboden zusammengebrochen ist.“Nach dem Trocknen sollen im Frühjahr die Hangwässer unterhalb der Apsis endgültig wirksam abgeleitet werden – mit einer ausgeklügelten Drainage. Gleichzeitig wird ein neuer Kirchenboden eingesetzt. Dieser soll aus einheimischem Naturstein bestehen – dem sogenannten Rauriser.
In einem zweiten und dritten Bauabschnitt soll das Dach der Kirchenapsis beschichtet, die Kirchenbänke erneuert und der Innenraum komplett gefärbt werden. Zum Abschluss erfolgt eine Pflasterung bis zum Friedhofstor. „Aber das ist noch Zukunftsmusik. So drei bis vier Jahre werden wir schon werken müssen“, sagt der Ortspfarrer. Er veranschlagt die Gesamtkosten der Sanierung mit 1,5 Millionen Euro. Ein Drittel davon übernimmt die Erzdiözese. Die Marktgemeinde Großarl hat sich ebenfalls bereit erklärt, 500.000 Euro beizusteuern. Der Restbetrag soll über eine Aktion mit der Bevölkerung aufgebracht werden. Pfarrer Piroth hat in der Kirchensanierung Erfahrung – als Stadtpfarrer von St. Andrä in Salzburg (1999 bis 2014): Unter seiner Führung wurde die Andräkirche renoviert – inklusive neuen Hauptdachs (2800 m2) und neuer Außenfassade auf 4500 m2.