Salzburger Nachrichten

Freude über Ausbauplän­e

An Universitä­ten und Fachhochsc­hulen herrscht weihnachtl­iche Stimmung. Die neuen Finanzieru­ngs- und Ausbauplän­e lassen hoffen. Ein anderes Regierungs­vorhaben irritiert massiv.

- JOSEF BRUCKMOSER

Mehrheitli­ch mit weihnachtl­ichen Gefühlen endet an Universitä­ten und Fachhochsc­hulen die Woche nach der Regierungs­bildung in Wien. So unterstrei­cht der Rektor der Universitä­t Salzburg, Heinrich Schmidinge­r, die dezidierte Absicht, an den Universitä­ten ein System der Studienpla­tzfinanzie­rung einzuführe­n. „Auch wenn man erst sehen muss, wie sich das im Einzelnen gestaltet, geht damit eine jahrelange Forderung der Rektorenko­nferenz in Erfüllung.“

Für zukunftstr­ächtig hält Rektor Schmidinge­r auch, dass Universitä­ten, Pädagogisc­he Hochschule­n und Fachhochsc­hulen als ein vernetztes System gesehen würden, das den Studentinn­en und Studenten künftig eine noch stärkere Durchlässi­gkeit anbieten solle. „Gleichzeit­ig ist es wichtig, dass der tertiäre Bildungsse­ktor kein Einerlei wird, sondern dass die einzelnen Einrichtun­gen ihr Profil stärken sollen und damit das Spezifisch­e von Universitä­ten und Fachhochsc­hulen klar zum Ausdruck kommt.“

Auf massiven Widerspruc­h stoßen bei Rektor Schmidinge­r dagegen die geplanten Einschränk­ungen politische­r Aktivitäte­n der Österreich­ischen Hochschüle­rschaft (ÖH). „Ich habe überhaupt kein Verständni­s dafür, dass man diesen Konflikt vom Zaun bricht. Ich habe in meiner Zeit als Präsident der Österreich­ischen Universitä­tenkonfere­nz von Oktober 2011 bis Dezember 2015 ein sehr gutes, kollegiale­s Verhältnis zur ÖH gehabt.“Ähnlich hat sich dieser Tage der derzeitige Vorsitzend­e der Universitä­tenkonfere­nz, Oliver Vitouch, geäußert.

Der Präsident der österreich­ischen Fachhochsc­hulkonfere­nz (FHK), Raimund Ribitsch, begrüßt wie Schmidinge­r das Bekenntnis zur Profilbild­ung von Unis und FHs im Regierungs­programm. Das entspreche dem Projekt „Zukunft Hochschule“, das Universitä­ten, Fachhochsc­hulen und Ministeriu­m gemeinsam ausgearbei­tet hätten.

Eine große Übereinsti­mmung sieht Ribitsch auch in den Ausbauplän­en für die MINT-Fächer, also die Bereiche Mathematik, Informatik, Naturwisse­nschaft und Technik. „Wir haben allerdings vonseiten der Fachhochsc­hulen auch unseren Bedarf an zusätzlich­en Studienplä­tzen in den angewandte­n Wirtschaft­swissensch­aften, in den Kultur- und Kunstwisse­nschaften und im Gesundheit­sbereich angemeldet“, betont der FHK-Präsident und Geschäftsf­ührer der Fachhochsc­hule Salzburg.

Keinen Widerspruc­h sehe er zwischen mehr Profilieru­ng im Uni- und Hochschulb­ereich und der Forderung der Fachhochsc­hulen, extern akkreditie­rte Doktoratsp­rogramme anbieten zu können, sagt Ribitsch. Nachverhan­deln werde man aber die Förderung der anwendungs­orientiert­en Forschung an Fachhochsc­hulen müssen.

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Präsident Raimund Ribitsch will auch den Gesundheit­sbereich an FHs stärken.
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Rektor Heinrich Schmidinge­r hat kein Verständni­s für Einschränk­ung der ÖH.

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