Die alten Funkgeräte haben endgültig ausgedient
Salzburgs Einsatzkräfte erhalten im kommenden Jahr ein flächendeckendes Digitalfunksystem. Im Sommer soll die Umstellung abgeschlossen sein. Knapp 24 Millionen Euro werden investiert.
SALZBURG. Digital statt analog: Was bei TV-Geräten längst Usus ist, gilt künftig auch für das Funknetz der Blaulichtorganisationen im Bundesland. Die Einsatzkräfte stellen bis zum Frühsommer 2018 flächendeckend auf Digitalfunk um. Für die Einsatzkräfte soll damit ein neues Zeitalter der Kommunikation beginnen.
Das offiziell als BOS bezeichnete System – „Digitalfunk für Behörden und Organisationen mit Sicherheitsaufgaben“– hat gegenüber der Analogtechnik zahlreiche Vorteile: Es erlaubt eine wesentlich bessere Funkabdeckung, höhere Sprachqualität, bezirks- und bundesländerübergreifende Funkkommunikation ohne Umschalten der Funkkanäle, Telefonruf ins öffentliche Netz, Kurznachrichten-Service ähnlich SMS sowie eine Datenund Sprach-Verschlüsselung bei allen Endgeräten.
In der Landeshauptstadt wurde der Digitalfunk bereits 2008 anlässlich der Fußball-Europameisterschaft eingeführt, entlang der West- und Tauernautobahn im Flach- und Tennengau im Frühjahr 2014. In den Bezirken Tamsweg (seit Dezember 2016) und St. Johann (seit Ende Jänner 2017) ist der Digitalfunk ebenfalls bereits in Betrieb. Im ersten Halbjahr 2017 erfolgte die formelle Inbetriebnahme im Pinzgau. Im Bezirk Hallein funkt man seit dem 31. Oktober digital. Der Flachgau wird mit dem 30. Dezember umgestellt. Die vollständige Umrüstung ist für den 30. Juni 2018 geplant. Dann sollen sämtliche Einsatzorganisationen das neue Funksystem nutzen. Mehr als 100 neue Sendemasten sind im gesamten Bundesland für den BOS-Funk nötig. Die Gesamtkosten betragen knapp 24 Millionen Euro.
Die größte Umstellung bringt das neue digitale Funksystem für Salzburgs Feuerwehren: Die Florianijünger verwenden knapp 3000 Handfunkgeräte. „Das neue System hat eigentlich nur Vorteile und ist ein riesiger Fortschritt“, sagt Landesfeuerwehrkommandant Leopold Winter. Mit Ausnahme von Tennen- und Flachgau nutzen sämtliche Feuerwehren bereits den Digitalfunk. Probleme gebe es dabei kaum.
Der größte Vorteil: „Wir nutzen künftig alle die gleichen Geräte.“Die Kommunikation zwischen den Einsatzorganisationen werde sich dadurch verbessern. Die Ausbildung könne nun effizienter durchgeführt werden. Die digitalen Funkgeräte seien zudem leichter zu reparieren. „Für die alten, analogen Systeme haben wir kaum noch Ersatzteile bekommen“, sagt Winter.
„Das neue, digitale System ist ein riesiger Fortschritt.“L. Winter, Landesbranddirektor