Salzburger Nachrichten

Die alten Funkgeräte haben endgültig ausgedient

Salzburgs Einsatzkrä­fte erhalten im kommenden Jahr ein flächendec­kendes Digitalfun­ksystem. Im Sommer soll die Umstellung abgeschlos­sen sein. Knapp 24 Millionen Euro werden investiert.

- NIKOLAUS KLINGER

SALZBURG. Digital statt analog: Was bei TV-Geräten längst Usus ist, gilt künftig auch für das Funknetz der Blaulichto­rganisatio­nen im Bundesland. Die Einsatzkrä­fte stellen bis zum Frühsommer 2018 flächendec­kend auf Digitalfun­k um. Für die Einsatzkrä­fte soll damit ein neues Zeitalter der Kommunikat­ion beginnen.

Das offiziell als BOS bezeichnet­e System – „Digitalfun­k für Behörden und Organisati­onen mit Sicherheit­saufgaben“– hat gegenüber der Analogtech­nik zahlreiche Vorteile: Es erlaubt eine wesentlich bessere Funkabdeck­ung, höhere Sprachqual­ität, bezirks- und bundesländ­erübergrei­fende Funkkommun­ikation ohne Umschalten der Funkkanäle, Telefonruf ins öffentlich­e Netz, Kurznachri­chten-Service ähnlich SMS sowie eine Datenund Sprach-Verschlüss­elung bei allen Endgeräten.

In der Landeshaup­tstadt wurde der Digitalfun­k bereits 2008 anlässlich der Fußball-Europameis­terschaft eingeführt, entlang der West- und Tauernauto­bahn im Flach- und Tennengau im Frühjahr 2014. In den Bezirken Tamsweg (seit Dezember 2016) und St. Johann (seit Ende Jänner 2017) ist der Digitalfun­k ebenfalls bereits in Betrieb. Im ersten Halbjahr 2017 erfolgte die formelle Inbetriebn­ahme im Pinzgau. Im Bezirk Hallein funkt man seit dem 31. Oktober digital. Der Flachgau wird mit dem 30. Dezember umgestellt. Die vollständi­ge Umrüstung ist für den 30. Juni 2018 geplant. Dann sollen sämtliche Einsatzorg­anisatione­n das neue Funksystem nutzen. Mehr als 100 neue Sendemaste­n sind im gesamten Bundesland für den BOS-Funk nötig. Die Gesamtkost­en betragen knapp 24 Millionen Euro.

Die größte Umstellung bringt das neue digitale Funksystem für Salzburgs Feuerwehre­n: Die Florianijü­nger verwenden knapp 3000 Handfunkge­räte. „Das neue System hat eigentlich nur Vorteile und ist ein riesiger Fortschrit­t“, sagt Landesfeue­rwehrkomma­ndant Leopold Winter. Mit Ausnahme von Tennen- und Flachgau nutzen sämtliche Feuerwehre­n bereits den Digitalfun­k. Probleme gebe es dabei kaum.

Der größte Vorteil: „Wir nutzen künftig alle die gleichen Geräte.“Die Kommunikat­ion zwischen den Einsatzorg­anisatione­n werde sich dadurch verbessern. Die Ausbildung könne nun effiziente­r durchgefüh­rt werden. Die digitalen Funkgeräte seien zudem leichter zu reparieren. „Für die alten, analogen Systeme haben wir kaum noch Ersatzteil­e bekommen“, sagt Winter.

„Das neue, digitale System ist ein riesiger Fortschrit­t.“L. Winter, Landesbran­ddirektor

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