Thiem hat Basis für 2018 gelegt
Nach einem „brutal harten“Trainingscamp geht Österreichs Tennisstar gerüstet in die neue Saison. Kitzbühel und viele Sandplatzturniere sind fix, der Davis Cup laut seinem Trainer aber doch nicht.
WIEN. Beim kurzen weihnachtlichen Heimatbesuch hat Dominic Thiem die kurze Hose mit der Winterjacke getauscht. Vier Tage ist Österreichs Tennisstar dem Sommer entflohen. Nach drei Wochen „brutal hartem“Trainingslager auf Teneriffa verbringt Thiem den Heiligen Abend daheim, ehe es schon am Christtag nach Abu Dhabi geht. Bei einem Punsch plauderten der 24-Jährige und sein Trainer Günter Bresnik über die vergangenen Wochen und die Ziele für 2018.
Die Nummer fünf der Welt wird im kommenden Jahr zumindest zwei Mal in Österreich zu sehen sein. So kündigte Thiem neben dem Wiener Stadthallenturnier Ende Oktober auch sein Antreten bei den Generali Open Ende Juli in Kitzbühel an. „Die Verantwortlichen liegen mir ständig in den Ohren und haben für Dominic auch sehr viel gemacht“, begründete Bresnik die Entscheidung. „Dort wieder zu spielen bedeutet extrem viel für mich. Ich habe da gute Erinnerungen. Das ist eines meiner absoluten Lieblingsturniere“, sagte Thiem.
Ob er auch den Davis Cup (2.–3. Februar) in St. Pölten gegen Weißrussland bestreitet, steht entgegen den Ankündigungen des Tennisverbands (ÖTV) noch nicht fest. „Vor dem Südamerika-Trip auf Sand zu spielen würde gut passen“, sagte Thiem, dem der Teambewerb viel bedeutet. Im Gegensatz zu Bresnik, der hier offensichtlich das letzte Wort hat. „Über das (Antreten) entscheide ich beim Davis Cup immer zwei Wochen vorher“, sagte der Trainer und Manager.
Fest steht dafür der Turnierplan für die erste Saisonhälfte. Wenig überraschend wird Thiem so viel wie möglich auf roter Asche spielen. Neben den europäischen Klassikern im Frühjahr geht es bereits im Februar unter anderem zur Titelverteidigung nach Rio. „Sand ist mein Lieblingsbelag, daher spiele ich im Februar auch die Südamerika-Tournee statt der Hallen-Turniere in Europa“, erklärt Thiem.
Das erste Saison-Highlight steigt Mitte Jänner bei den Australian Open. Als Vorbereitung spielt der Niederösterreicher ab Donnerstag beim Einladungsturnier in Abu Dhabi, danach in Doha und ein weiteres Exhibition-Turnier in Melbourne. Die Basis dazu wurde auf Teneriffa gelegt. Neben Sparrings mit Spitzenspielern wie Philipp Kohlschreiber und Andrej Rublev wurde im „Bootcamp“an der Fitness gefeilt. Kraft- und Intervalltrainings rundeten die intensiven Einheiten auf dem Tennisplatz ab. „Beeindruckend, welches Programm Dominic in den drei Wochen gefahren ist. Ich glaube, dass sich das auf Sand wie auf Hartplatz positiv niederschlagen wird. Wenn Dominic das umsetzt, was er im Training gezeigt hat, gehe ich davon aus, dass er jede Woche ein Kandidat für das Semifinale ist“, sagt Bresnik.
Das ist auch notwendig, will Thiem im elitären Kreis der Top 10 bleiben. Denn mit Novak Djokovic, Andy Murray, Stan Wawrinka und Co. kehren 2018 etliche, zuletzt verletzte Weltklasseleute auf die Tour zurück. Vor allem bis Juni hat Thiem viele Punkte zu verteidigen. Die zweite, teils enttäuschende Saisonhälfte 2017 ist abgehakt. Nach nur zehn Tagen Urlaub, in dem er keinen Schläger in der Hand hatte. „Ich habe die Saison körperlich generell gut verkraftet. Heuer war ich nur daheim auf der Couch, hab ein bisschen Fußball gespielt und mich dabei besser erholt als voriges Jahr auf den Malediven“, sagt Thiem.
„Ich gehe davon aus, dass Dominic 2018 jede Woche ein Halbfinalkandidat ist.“