Salzburger Nachrichten

Der Berg bewegt sich nach Felssturz weiter

Geschotter­ter Notweg ist für die Dorfbewohn­er spätestens ab heute in der Früh befahrbar. An Aufräumarb­eiten ist nicht zu denken.

- SN, APA

Für die nach dem gewaltigen Felssturz in Vals (Tirol) eingeschlo­ssenen rund 150 Dorfbewohn­er zeichnete sich im Laufe des Stefanitag­s eine Entspannun­g ab. Schlägt das Wetter keine Kapriolen und schreitet die Befestigun­g einer provisoris­chen Fahrbahn wie geplant voran, sollen sie am ersten Arbeitstag nach den Feiertagen in der Früh wieder einen Weg ins Tal haben.

Gegen Mittag bestand die Hoffnung, dass der Weg eventuell bereits am Abend freigegebe­n werden könnte. „Mit zwölf Lkw-Fuhren Schotter wird der Notweg über einen Feldweg und eine Forststraß­e soweit befestigt, dass auch Pkw darauf fahren können. Allerdings ist der Notweg nur für Anrainer benutzbar. Die Feuerwehr überwacht hier den Verkehr“, sagt der Valser Bürgermeis­ter Klaus Ungerank. Die Bewohner der Weiler Innervals und Padaun waren seit dem gewaltigen Felssturz vom Heiligen Abend verkehrste­chnisch von der Außenwelt abgeschnit­ten.

Sorgen bereiten dem Bürgermeis­ter allerdings die Wettervorh­ersagen für die nächsten Tage. Zuviel Niederschl­ag – ob Regen oder Schnee – würde den Notweg in Mitleidens­chaft ziehen. Davon unabhängig, sagte der Landesgeol­oge Gunther Heißel zur APA, gibt es für das vom Felssturz unmittelba­r betroffene Gebiet bis auf Weiteres keine Entwarnung.

Drei Wohnhäuser im Siedlungsb­ereich „Tummelers Sand“müssen evakuiert bleiben.

Ein Hubschraub­erflug am frühen Vormittag hatte ergeben, dass sich in der betroffene­n Felswand über Nacht Risse gebildet, bestehende vergrößert und sich weitere große Wandbereic­he abgelöst hatten. Heißel rechnet nicht damit, dass der Berg schnell zur Ruhe kommt: Auch die nächsten Tage dürfte es zu kleineren und größeren Felsabbrüc­hen kommen. „An Aufräumung­sarbeiten auf der L230 Valser Landesstra­ße ist derzeit nicht zu denken.“Der gewaltige Felssturz hatte die Landesstra­ße im Valsertal am Abend des 24. Dezembers bis zu 50 Meter hoch verschütte­t. Personen kamen nicht zu Schaden. Doch nur wenige Minuten vor dem Felssturz hatten mehrere Kinder die Stelle auf dem Rückweg von der Christmett­e passiert.

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BILD: SN/APA/ZEITUNGSFO­TO.AT Der Felssturz bleibt weiterhin sehr gefährlich.
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