Lärm unter Wasser beeinträchtigt auch Fischerei
Studien zeigen, dass die Ernährungssicherheit der Küstenregionen gefährdet sein kann.
Seit Langem ist bekannt, dass Lärm unter Wasser für die Tierwelt Auswirkungen hat. Gut untersucht ist das bis jetzt bei den Walen. Viele Arten haben ein exzellentes Gehör und benutzen dieses mithilfe der Schallortung beim Auffinden von Beute, zur Navigation oder zur Kommunikation mit Artgenossen. Erkundungsexplosionen der Ölförderung, Bohrplattformen, Schiffslärm und militärische Schallexperimente sowie Pfahlrammen für Windkraftanlagen stören die Wale mitunter so, dass sie aus ihren Nahrungs- und Fortpflanzungsgebieten vertrieben werden.
Seit 1989 setzt sich OceanCare für die Meeressäuger und Ozeane ein. Mit Forschungs- und Schutzprojekten, Umweltbildungskampagnen sowie dem Einsatz in internationalen Gremien unternimmt die Organisation konkrete Schritte zur Verbesserung der Lebensbedingungen in den Weltmeeren. Im Auftrag der Organisation untersuchte nun eine kanadische Wissenschafterin Studien zu Lärm unter Wasser in Bezug auf Fischarten und wirbellose Tiere. Die Ergebnisse: höhere Sterblichkeit von Eiern und Jungtieren, Gehörverlust, Stress mit negativen Folgen für das Immunsystem, den Fortpflanzungserfolg, Verhaltensänderungen, darunter Aggression und Fluchtreaktionen, Schäden am Erbgut und hohe Sterblichkeit von Zooplankton.
Die Auswirkungen auf die marine Tierwelt haben auch Folgen für die Küstenregionen, die vom Fisch leben. Hier steht nach Ansicht der Forscher die Ernährungssicherheit auf dem Spiel. Nach seismischen Untersuchungen etwa könne der Fischfangertrag um 80 Prozent zurückgehen, der Beifang zunehmen und die Mortalität von Zooplankton steigen, sagen die Experten bei OceanCare. Strenge Vorsorgemaßnahmen seien notwendig.