Schiff prallte gegen Pfeiler
Die Ermittlungen zur Unglücksursache laufen auf Hochtouren. Rund 30 Menschen wurden verletzt. Doch es hätte noch schlimmer kommen können.
Das Unglück passierte auf den letzten Kilometern der Schiffstour: Am Dienstagabend prallte ein Passagierschiff bei Duisburg gegen einen Brückenpfeiler. Rund 30 Menschen wurden verletzt, vier davon schwer. Der Kapitän der „Swiss Crystal“erlitt einen Schock. Am Mittwoch waren fast alle Patienten wieder zu Hause. Auch die Sperre der Brücke Baerl der Autobahn 42 wurde am Vormittag wieder aufgehoben, nachdem Statiker den Zustand des viel befahrenen Bauwerks überprüft hatten.
An Bord des Hotelschiffs befanden sich insgesamt 129 Personen, die zum Großteil aus den Niederlanden stammen. Der Unfall sei angesichts der vielen Menschen an Bord vergleichsweise glimpflich ausgegangen, sagte ein Polizeisprecher in Duisburg.
Den genauen Hergang der Havarie ermitteln nun Experten der Schiffuntersuchungskommission des Wasserstraßen- und Schifffahrtsamts. Auch ein Notfallteam der Reederei, die insgesamt 28 Schiffe betreibt, sowie Versicherungsexperten fuhren zum Unglücksort. Das Unglücksschiff wurde für die Untersuchungen etwa einen Kilometer stromabwärts nach Duisburg-Mühlenweide geschleppt.
Nach ersten Ermittlungen der Polizei war die „Swiss Crystal“stromabwärts in einer langen Rechtskurve des Rheins gegen den Brückenpfeiler am linken Ufer geprallt. Normalerweise steht der Pfeiler bei Niedrigwasser an Land, am Dienstagabend aber wegen des erhöhten Pegels von 5,68 Metern im Wasser.
Das Schiff befand sich seit 22. Dezember auf einem Törn mit Start und Ziel in Arnheim. Am Mittwoch hätte es anlegen sollen. Bei der Kollision seien die Passagiere wegen des heftigen Aufpralls gestürzt. Das Schiff, das am Bug schwer beschädigt worden sei, sei mit normaler Geschwindigkeit von 25 bis 28 km/h gefahren, hieß es weiter.
Ein zweites Passagierschiff kam der havarierten „Swiss Crystal“zu Hilfe und nahm die 26 Besatzungsmitglieder und 103 Passagiere an Bord.