Winterschlaf in der Nähe von Menschen: Bitte Tiere nicht stören
Soll die Eichstraße eine Einbahn werden? Die Kurve in Gnigl ist gefährlich für Radler und Fußgänger, sagen Betroffene.
Während Tiere wie Eichhörnchen, Mäuse und Wühlmäuse auch im Winter aktiv bleiben, halten Fledermäuse, Igel, Birkenmäuse und die sogenannten Schlafmäuse einen Winterschlaf. Diesen verbringen sie zum Teil ganz in der Nähe des Menschen – in Parks und Gärten. Daher der Appell der Naturschutzabteilung des Landes Salzburg: „Bitte die Tiere nicht stören. Jede Störung bedeutet einen großen Energieverlust für die Tiere, der das Überleben gefährden kann.“
So ziehen sich etwa die zu den „Schlafmäusen“gehörenden
Mit seinem EBike fährt Franz Pichler 1200 Kilometer im Jahr. „Ich radle meist am Radweg, aber überall geht das halt nicht“, sagt der 70-Jährige. In der Eichstraße in Gnigl muss er etwa die Fahrbahn benützen.
Im Sommer hatte der Pensionist dort ein Erlebnis, das ihn in Angst versetzte. „Ein Obus überholte mich viel zu eng. Ich konnte nicht ausweichen, weil rechts die Wasserrinne ist. Ich bin nur steif dagestanden und habe gehofft, dass ich nicht mitgezogen werde.“Nach dem ersten Schock radelte der Pensionist mit seinem E-Bike dem Obus nach. In Obergnigl habe er den Buslenker zur Rede gestellt. „Er hat gesagt, dass wir Österreicher zu ängstlich sind.“Der 70-Jährige erstattete daraufhin Anzeige.
Vonseiten der Salzburg AG heißt es, dass Sicherheit im Straßenverkehr oberste Priorität hat. In der Eichstraße sei eine 30erZone. Baum-, Garten- und Siebenschläfer sowie die Haselmaus mit Winterbeginn in Erd- oder Baumhöhlen zurück, wo sie sich ein wärmendes Nest einrichten. Während des Winterschlafs sinkt ihre Körpertemperatur von 35 auf nur drei Grad Celsius.
Schmetterlinge überwintern je nach Art in einem ganz bestimmten Entwicklungsstadium. Die meisten überdauern den Winter als Raupe, andere als Puppe, wie der Schwalbenschwanz. Wieder andere überdauern als Ei, wie die Apollofalter. Sie alle brauchen im Winter vor allem Ruhe.
„Die Kurve ist eng, Pkw fahren bei Gegenverkehr auf den Gehsteig.“
Zudem sei der Bus wegen Bauarbeiten nur stadtauswärts unterwegs, nach Abschluss der Grabungen gebe es eine Ampelregelung. Es befindet sich demnach immer nur ein Bus in der Kurve. „Unsere Obuslenker durchlaufen regelmäßig Sicherheitstrainings und werden auf die Strecken geschult“, sagt Daniela Kinz, Sprecherin der Salzburg AG. „Die Fahrer achten selbstverständlich auf alle Verkehrsteilnehmer und reagieren schnell.“
Roswitha Bahri wohnt in der Eichstraße. Auf den Gehsteig vor ihrem Haus trete sie nur sehr ungern: „Es ist lebensgefährlich.“Denn Pkw führen aus Platzmangel einfach auf den Gehsteig, wenn ihnen ein Bus entgegenkomme.
Zudem seien die Autos zu schnell unterwegs, an den 30er halte sich kaum jemand. Bahri spricht sich für Geschwindigkeitskontrollen aus, oder Erhebungen in der Straße. „Am besten wäre allerdings, wenn die Stadt Salzburg die Situation entschärfen würde – durch eine Einbahn etwa.“