Salzburger Nachrichten

Die Geschwiste­r Walkner suchen wieder das Extreme

Bei Matthias laufen letzte Vorbereitu­ngen für seinen vierten Einsatz auf zwei Rädern bei der Prüfung Rallye Dakar und für Eva beginnt in einem berühmt gewordenen Skigebiet die Freeride World Tour.

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SALZBURG. Eva Walkner aus Kuchl bringt es auf den Punkt, warum sie dort auf Ski unterwegs ist, wo abgebrühte Tourenfrea­ks passen: „Adrenalin.“Bruder Matthias ist aus dem gleichen Holz geschnitzt. Er gibt in Regionen Gas, die von Straßenpla­nern vergessen wurden und wo das Navigieren jede Pfadfinder­prüfung in den Schatten stellt – und das auf zwei Rädern.

Im Jänner packt die Geschwiste­r wieder das Wettkampff­ieber. Matthias ist früher dran und fliegt am Neujahrsta­g zur Rallye Dakar ab. Sie beginnt am Dreikönigs­tag in der peruanisch­en Hauptstadt Lima. Die 272 Kilometer der ersten Etappe bis nach Pisco dienen mehr dem Aufwärmen. „Am vorletzten Tag haben wir unsere längste Etappe über 900 km. Das ist dann wirklich zach“, schildert der Tennengaue­r.

Größere Pausen sind nicht einmal auf so langen Teilstücke­n vorgesehen. „Alle 250 km musst du zum Tanken stehen bleiben. Das ist es dann auch schon.“Renndirekt­or Marc Coma, ein Spanier, gewann selbst fünf Mal mit dem Motorrad die Dakar. Er verspricht „die härteste aller Dakars“. Matthias Walkner beunruhigt das nicht: „Das sagen sie doch jedes Jahr. Außerdem kommt es auf das Wetter an, wie hart die Dakar wirklich wird.“

KTM hat die neue Maschine 450 Rally gebaut, die „wirklich fantastisc­h geht“. Im Vorjahr holte Matthias hinter dem britischen Markenkoll­egen Sam Sunderland Platz zwei. „Sicher will ich heuer gewinnen“, sagt Walkner, „aber das wollen und können sieben, acht andere Leute auch“. Das Ziel nach 14 Etappen und 8276 km liegt im argentinis­chen Córdoba. Dort wurde vor fast vierzig Jahren ein österreich­ischer Radiorepor­ter wegen eines rotweiß-roten Fußballsie­ges legendär, weil „narrisch“.

Eva Walkner hat bis zu ihrem Abflug nach Japan noch Zeit. Am 20. Jänner startet in Hakuba die Freeride World Tour 2018. „Das Ziel kann nur Gesamtsieg lauten“, meint die Weltmeiste­rin 2015 und 2016. Die Region Hakuba ist seit den Olympische­n Winterspie­len 1998 (Hauptort Nagano) mit Salzburgs Skiidol Hermann Maier verbunden. Hier baute er seinen berühmten Sturz.

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BILDER: SN/RED BULL,WALKNER-FB Wo eigentlich nichts mehr geht, beginnt die Welt von Matthias und Eva Walkner.
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