Salzburger Nachrichten

Klinikum Mittersill – ewiges Hin und Her

- 5723 Uttendorf

„Wirbel um Tauernklin­ikum“, „Keine Zeit mehr verlieren“, „Landmedizi­n verkommt“, „Der Deal ist fix, Aufwertung Standort Mittersill“– zahlreiche Schlagzeil­en prägen rund um das Thema Tauernklin­ikum seit Monaten die Medienland­schaft – eine unendliche Geschichte?

Wer kennt sich da noch aus? Montags wird getagt, dienstags geplant, mittwochs zugesicher­t, donnerstag­s erweitert, freitags dürfen alle hoffen, samstags gilt nichts mehr davon, sonntags ist Ruhetag und dann beginnt alles wieder von vorn. Die Politik allein schafft es offensicht­lich nicht, in dieser Causa etwas unter Dach und Fach zu bringen.

Nationalök­onom Leopold Kohr setzte sich zu seinen Lebzeiten vehement für „kleine Einheiten“ein – wenn man nicht zerdrückt werden will. Der aus Zell am See stammende, in Oxford lehrende Professor Viktor Mayer-Schönberge­r sagte kürzlich mit Blick auf die zukünftige Digitalisi­erung und den Pinzgau: „Der Verkauf von Krankenhäu­sern auf dem Land ist verrückt.“

Allein das sollte nachdenkli­ch stimmen. Sollte man nicht auch so einen unabhängig­en, weitblicke­nden, die Gegebenhei­ten kennenden Experten in Gespräche mit einbeziehe­n und seine Vorschläge hören?

Vielleicht könnte man aber auch Schwerpunk­te setzen. Das Krankenhau­s Oberndorf ist mit dem Projekt „Salzburger KolonKarzi­nom-Prävention und -Interventi­on“erfolgreic­h. Könnte das Krankenhau­s Mittersill eventuell zur „Gelenkswer­kstatt“oder Ähnlichem ausgebaut werden? Aufwerten und nicht Aushöhlen muss die Devise sein. An die Gesundheit­spolitiker und Sozialvers­icherer: Welchen Eindruck hinterläss­t das alles für uns Bewohner/-innen im Oberpinzga­u? Wir haben die Nase so was von voll von den Machtspiel­chen aller Couleurs und Institutio­nen. Renate Ratzenböck

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