Klinikum Mittersill – ewiges Hin und Her
„Wirbel um Tauernklinikum“, „Keine Zeit mehr verlieren“, „Landmedizin verkommt“, „Der Deal ist fix, Aufwertung Standort Mittersill“– zahlreiche Schlagzeilen prägen rund um das Thema Tauernklinikum seit Monaten die Medienlandschaft – eine unendliche Geschichte?
Wer kennt sich da noch aus? Montags wird getagt, dienstags geplant, mittwochs zugesichert, donnerstags erweitert, freitags dürfen alle hoffen, samstags gilt nichts mehr davon, sonntags ist Ruhetag und dann beginnt alles wieder von vorn. Die Politik allein schafft es offensichtlich nicht, in dieser Causa etwas unter Dach und Fach zu bringen.
Nationalökonom Leopold Kohr setzte sich zu seinen Lebzeiten vehement für „kleine Einheiten“ein – wenn man nicht zerdrückt werden will. Der aus Zell am See stammende, in Oxford lehrende Professor Viktor Mayer-Schönberger sagte kürzlich mit Blick auf die zukünftige Digitalisierung und den Pinzgau: „Der Verkauf von Krankenhäusern auf dem Land ist verrückt.“
Allein das sollte nachdenklich stimmen. Sollte man nicht auch so einen unabhängigen, weitblickenden, die Gegebenheiten kennenden Experten in Gespräche mit einbeziehen und seine Vorschläge hören?
Vielleicht könnte man aber auch Schwerpunkte setzen. Das Krankenhaus Oberndorf ist mit dem Projekt „Salzburger KolonKarzinom-Prävention und -Intervention“erfolgreich. Könnte das Krankenhaus Mittersill eventuell zur „Gelenkswerkstatt“oder Ähnlichem ausgebaut werden? Aufwerten und nicht Aushöhlen muss die Devise sein. An die Gesundheitspolitiker und Sozialversicherer: Welchen Eindruck hinterlässt das alles für uns Bewohner/-innen im Oberpinzgau? Wir haben die Nase so was von voll von den Machtspielchen aller Couleurs und Institutionen. Renate Ratzenböck