Raucherbashing an der Grenze zur Hysterie
Ich selbst bin und war immer schon Nichtraucher und auch in meinem Freundes- und Familienkreis rauchen nur zwei Leute. Trotzdem empfinde ich das sich immer mehr überschlagende Raucherbashing als an der Grenze zur Hysterie. Man könnte meinen, es gebe seit Neuestem eine allgemeine Raucherpflicht. Wäre die Gesundheit der Österreicher oberstes Ziel, wären Rauchen wie Haschisch verboten oder Zigaretten exorbitant teuer. Dem ist natürlich nicht so, weil der Staat am Rauchen prächtig verdient. Jeder Nichtraucher kann entscheiden, ob er mitinhalieren will oder nicht, und was die Gastronomie betrifft, ist die Trennung der Räumlichkeiten eine klare Entscheidungshilfe; wer Sorge um das Wohlbefinden des Personals hat, könnte für die Lösung im sozialdemokratischen Vorzeigemodell, dem Nannystaat Schweden, plädieren: Auch dort sind Restaurants in Raucher- und Nichtraucherbereiche getrennt, mit dem kleinen Unterschied, dass sich die Raucher ihr Essen selbst holen müssen. Wo liegt also das Problem? Auch Raucher verdienen Toleranz; immerhin wären bei ihnen und anderen Risikoträgern höhere Beiträge zur Krankenversicherungen fair. Von der mindestens ebenso großen Gesundheitsgefährdung, dem unnötigen und oft bis ins Frühjahr herumliegenden Straßensplitt spricht hingegen niemand. Als absolut falsch sehe ich die Behauptung einer Leserbriefschreiberin, der Alkoholkonsum eines Nachbarn tangiere ihren Körper nicht. Trinker sind wesentlich gefährlicher als Raucher durch Kontrollverlust, Gewaltneigung (besonders im häuslichen Bereich), Unfallgefahr, Sicherheitsgefährdung auch durch Herumtorkeln und Lallen, gesteigerte Aggression etc. Aber auch hier schneidet der Staat fleißig mit …
Übrig bleibt nur das Paradoxon: Rauchen und harte Getränke sind ab 18, Wählen ist aber schon mit 16 erlaubt, obwohl der Schaden für Österreich dadurch u. U. unabsehbar ist. Mag. Elisabeth Gruber 2344 Maria Enzersdorf