In Österreich gab es heuer 1320 Erdbeben
Die Erschütterungen waren vor allem im Raum Innsbruck und im südlichen Niederösterreich deutlich spürbar.
WIEN. Erbeben mit katastrophalen Folgen hat es in Österreich glücklicherweise noch nie gegeben. Dennoch wurden allein im Jahr 2017 insgesamt 1320 Erschütterungen registriert. 70 davon, deutlich mehr als im Durchschnitt (48), waren für die Bevölkerung spürbar. Das stärkste Beben ereignete sich am 3. November bei Fulpmes im Tiroler Stubaital. Mit einer Magnitude von 3,9 hinterließ es bei der Bevölkerung bleibende Eindrücke. „Menschen flüchteten ins Freie, Gegenstände fielen um, Hausmauern bekamen Risse, Verputz fiel von den Wänden“, heißt es in der Jahresbilanz der Abteilung Geophysik der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG). In den Tagen danach wurden 189 Nachbeben aufgezeichnet, die allerdings nie stärker waren als Magnitude 2,9.
Wie die Gegend um Innsbruck, so gilt das südliche Niederösterreich ebenfalls als Erdbebengebiet. Am 10. November wurde in Neukirchen ein Beben der Stärke 3,7 registriert. Kleinere Schäden an Häusern und erschrockene Bewohner waren auch hier die Folge. In Schottwien am Semmering gab es zwischen 16. und 29. Oktober 141 Erdstöße mit Stärken von 2,2 bis 3,0. „Heuer wurden sehr viele schwache Beben verspürt, aber es gab vergleichsweise nur wenige starke Beben“, sagt Seismologin Rita Meurers.
Der bisher letzte gewaltige Erdstoß ereignete sich am 14. April 1983 im steirischen Weichselboden mit einer Stärke von 5,0. Enorme Schäden an Gebäuden richteten Beben in Seebenstein (NÖ) 1972 (Stärke 5,3) und in Schwadorf bei Wien 1927 (Stärke 5,2) an.
Etliche Menschenleben soll im September 1590 ein Beben der Stärke 5,8 im Raum Wien gefordert haben. Das Epizentrum lag am Riederberg, was 1978 heftige Diskussionen rund um den Bau des Atomkraftwerks Zwentendorf entfachte .