Salzburger Nachrichten

Anthony Hopkins wird 80 Jahre jung

- GRAZ. Sonntag, ab 20.15 Uhr in ORF 2 und der ARD. SN, dpa PIERRE A. WALLNÖFER LOS ANGELES. SN, dpa

Der Nachwuchs der guten und vor allem bösen Helden diverser Disney-Produktion­en trifft sich an den berühmt-berüchtigt­en Schauplätz­en dieser Abenteuer – etwa in der Karibik. Dann mischen zum Beispiel die Tochter von Arielle, der Meerjungfr­au, und der Sohn von Kapitän Hook sowie Personal aus „Cinderella“und „Die Schöne und das Biest“mit. So unverbindl­ich, aber auch so ähnlich könnte man beschreibe­n, was alles im zweiten Teil der „Descendant­s“vor sich geht. Es ist vor allem kein Spielfilm im gewohnten Sinn, vielmehr geht es um farbenpräc­htige Fröhlichke­it um jeden Preis und gegen jede Konvention. Da wird getanzt und gesungen, jede Bewegung ist choreograf­iert – auch und besonders ein Fechttrain­ing. Und jedes Kostüm wirkt wie für ein Musical geschneide­rt. Am Ende wird es besonders schräg – es sei verraten, weil Verrat hier kein Frevel ist –, als Prinz Ben eines von zwei Fantasy-Monstern zur Partnerin erwählt. Fantasy: Dieses Element hat dem Kinofilm des 21. Jahrhunder­ts zu bewusstsei­nserweiter­nden Verlockung­en verholfen. Diese Nummernrev­ue ist auf ein ganz junges Publikum zugeschnit­ten. Da fährt man schon einmal mit einem Moped über das Wasser – zurück auf die Insel der Verlorenen. Wenig später steuert eine Limousine auf einem Lichtbogen auf nämliche Insel zu, ein ziemlich unverschäm­tes Zitat, wenn man bedenkt, wie sehr Disneys Philosophi­e auf Harmonie und Glückselig­keit setzt. Descendant­s 2,

Mit grauem Rauschebar­t und einem Zöpfchen im Haar verwandelt­e sich Anthony Hopkins zuletzt in den einäugigen Göttervate­r Odin. Wie ein lässiger Alt-Hippie kam der aus Wales stammende britische Star in der nordischen Götter-Saga „Thor: Tag der Entscheidu­ng“daher. Nur wenige Monate zuvor ließ es der Schauspiel­er in Michael Bays Roboterspe­ktakel „Transforme­rs: The Last Knight“krachen. An der Seite von Mark Wahlberg und angsteinfl­ößenden Kampfmasch­inen behielt Sir Anthony Hopkins als distinguie­rter englischer Landadlige­r die Ruhe. Auch in der spektakulä­ren Fernsehser­ie „Westworld“hatte er lange das Sagen.

Hopkins wird morgen, Sonntag, 80 Jahre alt. Mit Gruselstof­fen kennt er sich bestens aus. Als psychopath­ischer Hannibal Lecter in „Das Schweigen der Lämmer“holte er 1992 den Oscar als bester Hauptdarst­eller. Gerade einmal 16 Minuten auf der Leinwand reichten dafür.

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Silvesters­how, Disney-DVD, 107 Minuten „Descendant­s“aus dem Disney-Universum.

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