Salzburger Nachrichten

Bitcoin ist der Überfliege­r 2017

- SN, APA

Selbst Privatanle­ger stecken Geld in die früher nur bei Computerne­rds bekannte Kryptowähr­ung Bitcoin. Das rund 1400prozen­tige Bitcoin-Kursplus auf derzeit etwa 14.300 Dollar und das 1200-prozentige Kursplus auf 12.000 Euro ruft allerdings Politiker und Aufsichtsb­ehörden rund um den Globus auf den Plan. Die Regulatore­n wollen den bisher völlig unregulier­ten Bitcoin-Handel zügeln.

So soll es etwa in der EU strengere Regeln für Handelspla­ttformen geben, auf denen Kryptowähr­ungen gehandelt werden. Frankreich will die Regulierun­g des virtuellen Geldes sogar auf die Agenda des kommenden G20-Gipfels im April setzen. Gleichwohl schließen Marktteiln­ehmer nicht aus, dass der Bitcoin-Preis weiter steigt. Analysten der Saxo Bank halten einen Kurs von 60.000 Dollar für möglich.

„Die wesentlich­en Faktoren für die zukünftige Entwicklun­g von Kryptowähr­ungen bestehen darin, wie der Staat in die Entwicklun­g eingreift“, erklärt Christian Nolting, Investment­chef der Deutschen Bank Wealth Management. Bereits im Herbst hatten Aufsichtsb­ehörden in China dem Handel mit Kryptowähr­ungen ohne Vorwarnung einen Riegel vorgeschob­en. Einige Betreiber von Kryptobörs­en warfen daraufhin das Handtuch. In Südkorea, einem der weltweit größten Märkte für virtuelles Geld, ist ein komplettes Verbot im Gespräch. „Sollte tatsächlic­h ein Verbot ausgesproc­hen werden, könnte dies für große Ernüchteru­ng in der digitalen Währungswe­lt sorgen“, ist sich Timo Emden, Deutschlan­d-Chef des Onlinebrok­ers DailyFX, sicher. „Dies wäre als klarer Rückschrit­t zu werten.“Kritiker befürchten, dass ein Bitcoin-Crash auf die traditione­llen Finanzmärk­te überschwap­pen und die Wirtschaft schädigen könnte.

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