Pinturault macht auf Hirscher Boden gut
Der Favorit aus Frankreich gewann die Kombination in Bormio. Der heimliche Held des Bewerbs war aber ein Österreicher.
Ski-Allrounder Alexis Pinturault ist seiner Rolle als einer der Favoriten für die erste Kombination des Weltcupwinters gerecht geworden. Der Franzose holte am Freitag in Bormio seinen zweiten Saisonsieg, verwies dabei den Italiener Peter Fill (+0,42 Sek.) und den Norweger Kjetil Jansrud (0,45) auf die weiteren Plätze. Bester Österreicher war der Kärntner Matthias Mayer (0,97) als Sechster.
Mit dem Bewerb haben die Alpin-Herren die erste von zwei Kombinationen in diesem Winter hinter sich gebracht. Die Mindestanzahl für die Vergabe einer kleinen Kristallkugel für den Gewinn des Disziplinen-Weltcups ist damit erfüllt. In Wengen folgt in knapp zwei Wochen das zweite Rennen.
„Es war wirklich ein enger Fight heute. Es war schwierig, einen großen Unterschied (im Slalom; Anm.) herauszufahren. Die Kurssetzung war sehr direkt, und es war auch flach“, sagte Pinturault, der vor drei Wochen bereits den Riesentorlauf in Val d’Isère für sich entschieden hatte. „Aber ich denke, es war auch gut für die Show, denn es war eng und spannend für mich bis zum Schluss.“
Als Pechvögel mussten sich Dominik Paris, der in der Abfahrt am Vormittag eine klare Bestzeit aufgestellt hatte, und Vincent Kriechmayr fühlen. Der Oberösterreicher Kriechmayr, der schon am Vortag in der Abfahrt eine mögliche Podestplatzierung verspielt hatte, fädelte im Slalom beim vorletzten Tor ein. Seine gemessene Zeit, die nach der Disqualifikation aus der Wertung genommen wurde, hätte ihm mit 0,19 Sekunden Rückstand den zweiten Platz eingebracht. Nur wenige Minuten später fädelte auch Paris ein.
Mayer, der am Donnerstag schon in der Abfahrt auf den sechsten Platz gefahren war, sprach ebenfalls von einem gelungenen Wochenende. „Ich habe schwer zu kämpfen gehabt, aber es trotzdem runtergebracht, das Ganze. Teilweise bin ich ziemlich am Limit gewesen“, sagte der Kärntner. „Im Großen und Ganzen war es okay. Die Abfahrt gestern war okay“, resümierte er.
Einigermaßen locker nahm Kriechmayr seinen Ausfall. „Gestern war es ein Fehler, heute auch ein Fehler. Da bin ich ein bisschen zu früh gewesen. Schade“, befand der Mühlviertler.
In der Weltcup-Gesamtwertung ist die Lage vor dem Jahreswechsel im Wesentlichen unverändert geblieben. Als Führender geht Marcel Hirscher ins Jahr 2018. Der Dominator der vergangenen sechs Jahre hat 29 Punkte Vorsprung auf den Norweger Henrik Kristoffersen. Pinturault liegt als Fünfter nun 147 Zähler hinter Hirscher.