Der digitale Funk reicht bis ins Hochgebirge
125 Masten schaffen ein flächendeckendes Funknetz für Salzburgs Blaulichtorganisationen.
SALZBURG. In der Stadt Salzburg kommt der digitale Funk bereits seit 2008 zum Einsatz, knapp zehn Jahre später ist das neue Funksystem im gesamten Bundesland startbereit. Die Umstellung von analog auf digital ist in der Zielgeraden: Mit Ende Dezember nahmen die neuen Funkstationen im Flachgau als letztem Bezirk ihren Betrieb auf – im März 2018 soll der Digitalfunk im gesamten Bundesland laufen.
125 Funkmasten sind für ein flächendeckendes System nötig. 53 mussten vollständig neu errichtet werden, an 72 Standorten können vorhandene Anlagen mitbenutzt werden. Selbst in hochalpinem Gelände soll es künftig keine Funklöcher geben – der höchste Standort eines Mastes befindet sich auf einer Seehöhe von 3106 Metern beim Sonnblick-Observatorium.
Polizei, Feuerwehr, Rotes Kreuz, Bundesheer, Bergrettung, Wasserrettung und Höhlenrettung nutzen künftig das offiziell als BOS („Digitalfunk für Behörden und Sicherheitsaufgaben“) bezeichnete System. Die Vorteile gegenüber dem analogen Funk: BOS erlaubt eine wesentlich bessere Abdeckung, höhere Sprachqualität, bezirks- und bundesländerübergreifende Funkkommunikation und ist abhörsicher.
Zudem funktioniert der Digitalfunk auch dort, wo Handys keinen Empfang mehr haben. „Funkmeldungen wie ,Das Fahrzeug verlässt den Funkbereich‘ gibt es in Zukunft nicht mehr“, sagt Landesrettungskommandant Anton Holzer.
Die Kosten für die Umstellung auf BOS betragen 21,1 Millionen Euro. Den Löwenanteil davon stemmt das Land mit 18,1 Millionen. Der neuen Geräte müssen die Hilfsorganisationen selbst bezahlen. „Inklusive Einbau in die Fahrzeuge sind das pro Gerät rasch mehr als 1000 Euro“, sagt Holzer.