Salzburger Nachrichten

Bräuche zu Silvester.

Weintraube­nschlucken, Hochspring­en, Koffer-ums-Haus-Tragen: Wie Menschen in anderen Ländern das neue Jahr feiern.

- Magdalena L.-Fazal

Andere Länder, andere Sitten: Weintraube­nschlucken, Hochspring­en, Koffer-umsHaus-Tragen.

WWenn bei uns zu Silvester die Raketen abgefeuert und die Knallkörpe­r gezündet werden, machen sich viele Mexikaner mit ihren Koffern auf den Weg. Um Mitternach­t schnappen sie das Gepäck und laufen damit um ihre Häuser.

Der Grund ist folgender: In Mexiko freuen sich die Menschen schon am Neujahrsta­g auf die Reisen im neuen Jahr. Damit diese Reisen möglichst schön werden, laufen sie eben in der Silvestern­acht mit dem Koffer ums Haus. Außerdem kippt man in Mexiko ein Glas Wasser aus der Haustür hinaus. Das soll dabei helfen, die Sorgen und Tränen des vergangene­n Jahres wegzuschwe­mmen.

Der Jahreswech­sel wird auch in anderen Ländern mit lustigen und außergewöh­nlichen Bräuchen gefeiert. In Argentinie­n zum Beispiel schneit es zu Silvester Papierschn­ipsel. Dort zerreißen die Menschen ihre alten Akten und Zettel, um sie dann aus dem Fenster zu werfen. Dieser Brauch soll sie von alten Lasten befreien.

In vielen Ländern werden zum Jahreswech­sel Linsen gegessen. Ihre Form ähnelt Münzen und sie sollen Geldsegen für das neue Jahr bringen.

In Tschechien ist das Apfelorake­l beliebt. Hierfür wird ein Apfel halbiert und aus der Form des Kerngehäus­es die Zukunft vorhergesa­gt. Eine Sternform steht für Glück im neuen Jahr, ein Kreuz hingegen soll Unheil bedeuten. In Spanien werden traditione­llerweise zu Mitternach­t zwölf Weintraube­n geschluckt – bei jedem Glockensch­lag eine. Deshalb gibt es um den Jahreswech­sel im Supermarkt einzelne Weintraube­n im Zwölfer-Pack. Danach darf man sich etwas wünschen. Eine Geschichte besagt, dass ein Weinbauer diese Tradition 1909 erfunden hat, weil er zu viele Weintraube­n übrig hatte.

Auf den Philippine­n springen Kinder um Mitternach­t so hoch sie können. Dieser lustige Brauch soll dabei helfen, im nächsten Jahr ein großes Stück zu wachsen.

Eine alte Tradition, die es auch bei uns noch gibt, ist das sogenannte Bleigießen. Dabei wird ein Stück Zinn (Blei ist giftig) auf einem Löffel über einer Kerzenflam­me geschmolze­n und in ein Gefäß mit Wasser gegossen. So erstarrt das geschmolze­ne Metall und ganz unterschie­dliche Figuren entstehen. Die Schatten der Figuren sollen ein Symbol für die Zukunft sein. Blumen sollen „neue Freunde“bedeuten.

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BILD: SN/SCHUELKE / CARO / PICTUREDES­K.COM Das chinesisch­e neue Jahr beginnt erst am 16. Februar. Dort ist es Brauch, ein „Monster“durch die Straßen zu tragen und durch Lärm zu vertreiben.

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