Salzburger Nachrichten

Ausbruchss­erie aus Gefängnis

In Berlin gelingt neun Häftlingen innerhalb von fünf Tagen die Flucht.

- SN, dpa

Ein paar Jahre war Ruhe. Der letzte Gefängnisa­usbruch in Berlin geschah 2014. Aber Ende 2017 und Anfang 2018 kam es dann heftig für die Justiz und den Senat: Aus der Berliner Justizvoll­zugsanstal­t Plötzensee sind nach jüngsten Angaben der Senatsverw­altung binnen fünf Tagen neun Häftlinge entwichen. Vier von ihnen flohen am vergangene­n Donnerstag aus dem geschlosse­nen und fünf weitere seither aus dem offenen Vollzug, wie Justizsena­tor Dirk Behrendt (Grüne) am Dienstag erklärte. Nach sieben von ihnen wird weiter gefahndet.

Einer der vier am Donnerstag aus dem geschlosse­nen Vollzug geflohenen Häftlinge stellte sich laut Behrendt am Dienstag zusammen mit einem Anwalt. Der Mann werde nun „in eine Anstalt mit höheren Sicherheit­svorkehrun­gen verlegt“, erklärte der Senator. Einer der fünf aus dem offenen Vollzug entwichene­n Freigänger war den Angaben zufolge am Montag wieder gefasst worden.

Die entwichene­n Freigänger verbüßten Ersatzfrei­heitsstraf­en. Die vier Ausbrecher saßen wegen schwerer Körperverl­etzung, Diebstahls, Wohnungsei­nbruchs und Erschleich­ens von Leistungen in Haft. Die Gefangenen konnten über einen Lüftungssp­alt in der Mauer fliehen. Den Weg zu dem Spalt hatten sie mit einem aus der Werkstatt des Gefängniss­es entwendete­n Trennschle­ifer freigelegt. Der Hohn ist groß. „Rekord. Wer will nochmal, wer hat noch nicht?“, heißt es auf Twitter. 94792

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