Salzburger Nachrichten

Klinikchef sagt zu: Mittersill bleibt Akutspital

Die Salzburger Landesklin­iken präsentier­ten in Zell am See ihre Pläne für die Pinzgauer Spitäler.

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Der Geschäftsf­ührer der Salzburger Landesklin­iken (SALK), Paul Sungler, hat am Mittwoch in Zell am See den Gemeindera­tsfraktion­en und der Spitalslei­tung das Konzept vorgestell­t, wie das Tauernklin­ikum weitergefü­hrt wird, wenn es wie Tamsweg und Hallein unter das Dach der SALK kommt. Bisher ist die Stadt Zell am See Rechtsträg­er des Klinikums mit den Standorten Zell am See und Mittersill. Der Zeller Bürgermeis­ter Peter Padourek (ÖVP) will es wegen der steigenden Verluste zwar abgeben, verlangt aber eine Sicherstel­lung der Versorgung im Pinzgau.

Sungler sagt, man halte sich im Wesentlich­en an jenes Konzept, das im Frühjahr 2017 unter dem damaligen ärztlichen Leiter des Tauernklin­ikums, Peter Pozgainer, erstellt worden war. „Im Fall einer Übernahme durch die SALK würde sich am Standort Zell am See bei den Abteilunge­n nichts ändern. Das vorrangige Ziel ist es, Mittersill als Standort zu sichern. Dort ist die Situation derzeit wegen der fehlenden Interniste­n durchaus kritisch. Man muss der Bevölkerun­g, den Patienten und den Bedienstet­en die Perspektiv­e geben, dass der Standort bleibt. Dann wird es auch mehr Bewerbunge­n von Ärzten geben. Auch in Tamsweg hat allein die Sicherstel­lung des Standorts für mehr gesorgt.“Die Notversorg­ung soll, außer in der Hauptsaiso­n, auf Zell am See konzentrie­rt werden. Geplante Eingriffe würden vermehrt nach Mittersill verschoben. Bewerbunge­n Nichtsdest­otrotz bleibe Mittersill aber ein Akut- bzw. Standardsp­ital, verspricht Sungler. Das bedinge gesetzlich, dass rund um die Uhr zumindest ein Facharzt anwesend und eine notfallmed­izinische Versorgung gewährleis­tet sei. „Ein Betrieb von sowohl Chirurgie als auch Interner rund um die Uhr ist aber nicht finanzierb­ar. Für ein volles Dienstrad benötigt man elf Ärzte. Und wir wissen, dass in Mittersill in der Nacht zwei bis drei Patienten kommen. In der Regel internisti­sche Fälle.“

Etwa 20 Betten fallen weg, weil es nach dem geplanten Umbau keine Sechsbettz­immer mehr gibt. Durch die höhere Zahl an geplanten Eingriffen benötigt man auch nicht mehr so viele Betten. Bis Ende Jänner arbeiten jetzt Vertreter der SALK und des Tauernklin­ikums die Details des medizinisc­hen Konzepts aus. Das Ergebnis wird in die Pläne für den Umbau einbezogen.

Bürgermeis­ter Padourek sagt, er sei mit dem Konzept sehr zufrieden. „Damit wäre der Pinzgau medizinisc­h gut versorgt.“Vor der Übergabe seien aber auch noch wirtschaft­liche und juristisch­e Dinge zu klären.

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BILD: SN/ANTON KAINDL Am Standort Zell am See ändert sich nichts.
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Fritz Messner

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