Salzburger Nachrichten

Alte Gesetze auf dem Prüfstand

„Übererfüll­ung“von EU-Richtlinie­n soll abgebaut werden.

- SN, APA

Die ÖVP-FPÖ-Bundesregi­erung will im Zuge ihrer so genannten Deregulier­ungsoffens­ive den gesamten Rechts bestand vom Verwaltung­srecht über das Zivilrecht bis hin zum Strafrecht überprüfen und verringern. Wie der zuständige Minister Josef Moser (ÖVP) – er ist neben der Justiz auch für die Reformvorh­aben der Bundesregi­erung zuständig–da zusagte, werde es ein„ Bundesrech­ts b er einigungs gesetz 2018“geben .„ Dadurch werden alle Gesetze undVerord nungen, diebis1.Jänn er 2000 in Kraft gesetzt wurden, außer Kraft treten.“Insgesamt sollen Gesetze und Verordnung­en mit mehreren Tausend Seiten Text ungültig werden. Ausgenomme­n sein sollen nur Gesetze, die schon in ihrem Text stehen haben, dass sie weiter gelten müssen.

Bereits in den kommenden Tagen will Minister Moser alle Ressorts schriftlic­h dazu einladen, jene Vorschrift­en aus ihrem Bereich zu melden, die zu einer „Übererfüll­ung“(„gold plating“) von EU-Recht geführt hätten. Österreich habe vor allem bei den Richtlinie­n besonders gründlich und bürokratis­ch agiert. Der Minister nennt in diesem Zusammenha­ng etwa die Allergenve­rordnung.

In seiner Eigenschaf­t als Justizmini­ster will Josef Moser im ersten Halbjahr 2018 eine Reform des Strafrecht­s angehen. Vor allem im Bereich der Gewalt- und Sexualdeli­kte müssten etwaige Maßnahmen überlegt werden.

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