18-Jähriger soll Bub zu Anschlag angestiftet haben
Ein IS-Anhänger aus Wien hatte laut Terror-Ermittlern einem zwölfjährigen Deutschen Bombenbaupläne geschickt.
Ein Gewürzglas – gefüllt mit Sprengstoff und Nägeln. So sah die Bombe eines zwölfjährigen IS-Anhängers aus, die vergangenen Winter auf einem Weihnachtsmarkt im deutschen Ludwigshafen hätte explodieren sollen. Die Pläne für den misslungenen Anschlag sollen laut Ermittlern vom Wiener Lorenz K. geschickt worden sein. Die Staatsanwaltschaft hat jetzt nach monatelangen Erhebungen die – noch nicht rechtskräftige – Anklage gegen den mittlerweile 18-Jährigen fertig.
Vor fast einem Jahr, am 20. Jänner 2017, stürmten schwer bewaffnete Polizisten die Wohnung von K. in Wien-Favoriten und nahmen ihn fest. Schon lang davor war der Teenager ins Visier der Ermittler geraten. Er verschickte laut Staatsanwaltschaft Bombenbaupläne, unter anderem an jenen zwölfjährigen deutschen IS-Anhänger aus Ludwigshafen. Der Wiener soll sich dabei selbst als „Terroristen-Chef- koch“bezeichnet haben. Weiters soll er dem sogenannten Islamischen Staat die Treue geschworen haben. Über den Kurznachrichtendienst Twitter feierte er außerdem IS-Attentäter als Helden.
Die Anklagebehörde wirft dem 18-Jährigen deshalb Anstiftung zum Mordversuch und Anstiftung zur vorsätzlichen Gefährdung durch Sprengmittel vor, beides im Sinne einer terroristischen Straftat.
Zu den zentralen Anklagepunkten bekennt sich der Jugendliche „nicht schuldig“, wie Verteidiger Wolfgang Blaschitz betonte. „Wir werden alles bestreiten bis auf die Mitgliedschaft am IS.“Im Ermittlungsverfahren hat der Bursch versichert, er habe abgesehen von einer Testbombe keinen weiteren Sprengsatz hergestellt. Seine Anschlagspläne habe er acht Wochen vor seiner Festnahme aufgegeben, dies aus „Feigheit“seinen Gesinnungsgenossen gegenüber aber nicht zugegeben. Dem 18-Jährigen drohen im Fall eines Schuldspruchs bis zu 15 Jahre Haft.