Auch 2017 war ein unüblich warmes Jahr
Bislang haben die Ozeane 93 Prozent der gesamten Erwärmung aufgenommen.
Das Jahr 2017 war überdurchschnittlich warm und sonnig. Das berichtet die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik in Wien in einer ersten Bilanz. Die Durchschnittstemperatur lag 0,9 Grad über dem vieljährigen Mittel, die Sonnenscheindauer um elf Prozent. Auch 2017 war von der Klimaerwärmung geprägt und reiht sich unter die wärmsten Jahre der 250-jährigen Messgeschichte. „Es war das achtwärmste Jahr seit Beginn der österreichischen Messreihe im Jahr 1768“, sagte Klimatologe Alexander Orlik.
An der Spitze der wärmsten Jahre in Österreich liegen mit deutlichem Abstand 2014 (plus 1,7 Grad zum vieljährigen Mittel), 2015 (plus 1,4 Grad) und 1994 (plus 1,2 Grad). Dahinter folgen 2016, 2007, 2002 und 2000 (alle plus ein Grad), knapp gefolgt von 2017. Zwar hat 2017 mit einem der kältesten Jänner seit drei Jahrzehnten begonnen, es folgten aber sehr warme Monate, darunter der wärmste März und der zweitwärmste Juni. Der Sommer liegt auf Platz drei in der Reihe der heißesten Sommer. Die Bilanz der ZAMG beruht auf einer ersten Auswertung der rund 270 Wetterstationen sowie auf einer Klimaanalyse an 84.000 Datenpunkten. Hervorzuheben ist, dass der Alpenraum bislang stärker vom Klimawandel betroffen war als andere Regionen. Doch auch weltweit war seit den 1960er-Jahren jede Dekade wärmer als die vorherige. Die Daten für das laufende Jahrzehnt deuten darauf hin, dass auch die Dekade 2011 bis 2020 einen neuen Höchststand markieren wird. 16 der 17 wärmsten Jahre seit Beginn der Aufzeichnungen traten nach dem Jahr 2000 auf, alle fünf wärmsten seit 2010. Seit 1977 – also seit mittlerweile vier Jahrzehnten – gab es auf der Erde kein Jahr mehr, das kühler war als der Durchschnitt des 20. Jahrhunderts. Diese Daten stellten deutsche Klimaforscher und Meteorologen anlässlich des G20-Gipfels vergangenes Jahr in Hamburg zusammen.
Demnach ist auch die Temperatur der oberen Wasserschichten der Weltmeere von 1980 bis 2015 um et- wa 0,5 Grad gestiegen. Es gibt zwar Seegebiete, in denen die Wassertemperaturen in dieser Zeit gesunken sind, etwa im Nordatlantik, in anderen stieg die Temperatur hingegen überproportional.
Seit den 1970er-Jahren haben die Wassermassen der Ozeane etwa 93 Prozent der gesamten Erwärmung des Klimasystems aufgenommen. Auf das Schmelzen von Eismassen entfallen drei Prozent, auf die Erwärmung der Kontinente ebenfalls drei Prozent und auf die Erwärmung der Atmosphäre das restliche Prozent.
Die Klimaverschlechterung wird von der menschlichen Zivilisation verursacht: Durch die massenhafte Verbrennung von Kohle, Öl und Gas entstehen Treibhausgase, die die Atmosphäre anheizen.