Was als Museum begann, wurde zum Gewerbepark
Manfred Rotschne startete 2006 ein Oldtimer-Museum in Koppl. Wenig später vermietete er auch Flächen. Mittlerweile arbeiten in seinem Gewerbegebiet 60 Menschen und Rotschne baut erneut aus.
Manfred Rotschne ist ein untypischer Unternehmer: Denn der Linzer Immobilienentwickler kam 2006 über einen Freund nach Koppl, um hier ein Museum für seine ersten Oldtimer einzurichten, wie er erzählt. „In Linz habe ich eine große Liegenschaft verkauft. Das Geld daraus wollte ich gut anlegen. Da bin ich an der Wolfgangsee-Bundesstraße vorbeigefahren und habe gesehen, dass da etwas zu verkaufen ist.“Und weil Salzburg und das Salzkammergut sehr viel mehr Touristen anzögen als Linz, sei der Entschluss auf der Hand gelegen, hier sein Oldtimer-Museum zu starten. Also hat Rotschne kurzerhand das Gebäude einer insolventen Haustechnikfirma an der B158 von einer Bank ersteigert.
Allerdings: Schon wenige Monate später begann Rotschne mit der ersten Expansion: „Ich habe die ehemalige Tortenfabrik von Niemetz in Koppl gekauft und dort den ersten Teil meines Kompetenzzentrums gestartet.“Weitere leer stehende Räume folgten. Mieter in Rotschnes Gebäuden, die mittlerweile „Gewerbepark Habach“heißen, sind aktuell etwa die Firmen Slama (Erzeuger von Dachdecker-Maschinen), die AML Elektrotechnik GmbH („die machen Automatisierungstechnik und Robotor für Autohersteller wie VW und BMW“), ein Segelboot-, Wohnwagen- und AutoRestaurator, und auch der Oldtimer-Club von Michael Steffny, der den Histo-Cup organisiert.
Jüngstes „Baby“in Rotschnes Reich ist seit heuer im März die Ferrari-, Maserati- und Porsche- Werkstatt von Ernesto Zampagna. Rotschne: „Er hat früher für Ferrari gearbeitet und ist sehr gut ausgebucht. Zu ihm kommen Kunden von Wien bis München.“
Der 68-Jährige, der sich schon längst zur Ruhe setzen könnte, bleibt aber weiter am Ball – und startet aktuell ein weiteres Ausbauprojekt: Kurz vor Weihnachten war die Verhandlung der Bezirkshauptmannschaft Flachgau. Geplant ist der Bau einer weiteren Halle mit 1300 m2 Nutzfläche; das nötige Areal neben dem Museum ist bereits als Bauland gewidmet. Kostenpunkt: 1,56 Mill. Euro. Auch die Nutzung dafür stehe bereits weitgehend fest, sagt der umtriebige Unternehmer. „Einen Teil werden wir vermieten – an eine sehr feudale Autoimport-Firma aus Italien oder England.“Einen weiteren Teil wolle er für sein Museum nutzen. „Was noch übrig bleibt, werde ich an Hightech-Betriebe vermie- ten.“Ziel sei, im Frühjahr 2018 zu bauen zu beginnen und im Herbst die Räume zu beziehen. „Dazu brauche ich aber meine eigene Privatstraße ums Museum – da möchten wir gaudihalber auch noch Rennen fahren und Autos testen.“Rotschne betont, dass in seinem Gewerbegebiet bereits 25 Firmen mit in Summe 60 Mitarbeitern eingemietet seien. „Durch den Ausbau kommen noch sechs Einheiten mit Platz für 20 bis 30 Mitarbeiter dazu.“
Der Koppler Bgm. Rupert Reischl (ÖVP) ist „über jeden Job, der so in Koppl entsteht, sehr froh“. Mittlerweile sei das Gewerbegebiet Habach nach dem Fensterhersteller Stemeseder zweitgrößter Arbeitsplatz-Standort im Ort. Denn die Autobahn- und die Stadtnähe seien für viele Betriebe anziehend. „Auch der neue Halbstundentakt beim Regionalbus ist wichtig, damit Mitarbeiter hierherpendeln können.“
„ Durch den Ausbau kommt noch Platz für 20 bis 30 Mitarbeiter dazu.“
Manfred Rotschne, Unternehmer