Play-off-Quali wird zur Nervenschlacht
WIEN. So ausgeglichen wie noch nie zuvor: Das ist das Urteil von Fachleuten über die aktuelle Erste Bank Liga im Eishockey. Das hat sich zuletzt auch am Freitag bestätigt: Die Topteams Vienna Capitals, Red Bull Salzburg und KAC unterlagen jeweils auf eigenem Eis vermeintlichen Underdogs – die Wiener verloren als Tabellenführer daheim sogar gegen den Tabellenletzten Znaim. „Wir haben über sechzig Minuten nicht das gespielt, was wir uns vorgenommen haben. Wir haben die Chancen nicht verwertet, und wie man so schön sagt: Wenn man sie vorn nicht schießt, dann bekommt man sie hinten. Es ist schön, dass wir jetzt in den Play-offs sind, aber wir wollen uns natürlich zu den Play-offs hin noch steigern“, meinte Wiens Rafael Rotter.
Lange Gesichter gab es auch in Salzburg, wo die Gastgeber gegen Innsbruck mit 2:3 den Kürzeren gezogen hatten – durchaus nicht unverdient, wenn man sich die Chancenverteilung ansieht. Bitter für Salzburg: Kaum war man nach einer langen Verletzungsserie komplett, fielen mit Alex Pallestrang und Dominique Heinrich (beide Oberkörperverletzung) gleich wieder zwei Akteure verletzt aus. Negativ: Die Salzburger unterlagen in Bestbesetzung den Innsbruckern, die über weite Strecken nur mit drei Linien agierten – und erstaunlicherweise das Tempo bis in die Verlängerung gehen konnten. Da vergab erst John Hughes die Riesenchance auf die Entscheidung, dann traf im Gegenzug John Lammers.
Der Kampf um die Play-offPlätze wird noch zur Nervenprobe: Zagreb verdrängte zuletzt Dornbirn aus den Top 6. Die Kroaten gewannen auf eigenem Eis gegen den Villacher SV, der seine Abwärtsbewegung nicht stoppen kann, 7:2. Beim KAC wird Thomas Hundertpfund nach einer Verletzung lange ausfallen, er wurde noch am Freitag operiert und wird den Rotjacken zwei Monate fehlen.
Die Philadelphia Flyers haben am Samstag in der nordamerikanischen Eishockey-Liga NHL mit dem Villacher Stürmer Michael Raffl den zweiten Erfolg hintereinander gefeiert. Die Flyers besiegten die St. Louis Blues mit 6:3. Scott Laughton (3.), Claude Giroux (7.), Jordan Weal (29.) und Sean Couturier (32.) schossen die Gastgeber 4:0 in Führung. Nach dem zwischenzeitlichen 2:4 entschied Wayne Simmonds im Powerplay (52.) die Partie endgültig zugunsten der Flyers.