Anschlag auf Fußballer: Angeklagter gestand
Im Prozess um einen Splitterbombenanschlag auf die Mannschaft des deutschen Fußballvereins Borussia Dortmund gestand der Angeklagte am Montag die Tat. Er bestritt aber jede Tötungsabsicht. „Ich bedauere mein Verhalten zutiefst“, sagte der 28-Jährige vor dem Dortmunder Schwurgericht. Er habe die Sprengvorrichtungen „extra so konzipiert, dass keine Personenschäden zu erwarten waren“. Der Deutsche mit russischen Wurzeln ist unter anderem wegen 28-fachen versuchten Mordes angeklagt. Bei dem Anschlag am 11. April waren drei Splitterbomben gezündet worden, als der Mannschaftsbus des BVB am Teamhotel zum ChampionsLeague-Spiel gegen AS Monaco abfuhr.
Nach Ansicht eines Ermittlers waren die Bomben eine tödliche Gefahr. Im Prozess sagte der Zeuge, ein Gutachter habe errechnet, dass tödliche Verletzungen ab einer Aufprallenergie von 79 Joule zu erwarten seien. Tatsächlich sei jeder einzelne der mehr als 100 Stahlbolzen aus den Sprengsätzen mit 135 Joule auf sein Ziel geprallt.
Laut Anklage kaufte der 28-Jährige in der Woche vor dem Anschlag um mehr als 26.000 Euro Optionsscheine und Kontrakte – und schloss damit quasi eine Wette auf einen fallenden Kurs der BVB-Aktie ab. Wäre der Kurs auf einen Euro abgerutscht, hätte der 28-Jährige mehr als eine halbe Million Euro Gewinn gemacht.