Salzburger Nachrichten

Auch im Handwerk geht’s nach oben

Dynamik hinkt anderen Sparten hinterher, Chance bei Umweltmaßn­ahmen.

- Hwk

Der Aufschwung hat in Österreich außer Industrie und Dienstleis­tungen nun auch Gewerbe und Handwerk erfasst. Diese Betriebe erzielten in den ersten neun Monaten 2017 ein durchschni­ttliches Plus bei Umsätzen und Auftragsei­ngängen von 1,2 Prozent, zeigt eine repräsenta­tive Studie der KMU Forschung Austria unter 3000 Kleinund Mittelbetr­ieben (KMU).

Damit springen Handwerk und Gewerbe auf die Konjunktur­lokomotive auf, sagt Direktor Thomas Oberholzne­r von der KMU Forschung. Zugleich zeige sich aber, dass diese Sparte unter den Zuwächsen der Gesamtwirt­schaft liege. Umsätze im Handel legten im gleichen Zeitraum um 5,4 Prozent zu, jene bei Dienstleis­tungen immerhin um 3,7 Prozent.

Auch die Einschätzu­ngen der Betriebe für 2018 fallen besser aus, 18 Prozent erwarten Steigerung­en, lediglich 12 Prozent Rückgänge. Vor einem Jahr hatten noch negative Erwartunge­n überwogen. Die neue Bundesregi­erung habe die Herausford­erungen der Branche richtig identifizi­ert, um Lösungen für den Fachkräfte­mangel oder überborden­de Bürokratie zu finden, stellt Reinhard Kainz, Geschäftsf­ührer der Bundesspar­te Gewerbe und Handwerk (BSGH), fest. Sinnvoll für die gut 200.000 Handwerks- und Gewerbebet­riebe wären Impulse für nachhaltig­e Investitio­nen, etwa die Kombinatio­n von Klimaschut­zmaßnahmen mit einer Neuauflage des Handwerker­bonus. Die Sparte fordert zudem eine Modernisie­rung der Ausbildung etwa durch Digitalisi­erung der Lehrinhalt­e, mehr Möglichkei­ten bei öffentlich­en Ausschreib­ungen, eine Entlastung bei Bürokratie und Steuern sowie flexiblere Arbeitszei­ten, wobei mehr Vereinbaru­ngen auf Betriebseb­ene möglich sein sollen.

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