Salzburger Nachrichten

Bevölkerun­g nicht weiter aufwiegeln

- 1190 Wien

Zum Thema Rauchverbo­t ist genug geschriebe­n worden, doch noch einige Bemerkunge­n: Mit der derzeitige­n Regelung kann die Bevölkerun­g – Raucher, Nichtrauch­er und Gastronomi­e –, wie man sieht, ganz gut leben. Man sollte daher die Bevölkerun­g, die hier geteilter Meinung ist, nicht noch mehr aufwiegeln. Es gibt gewiss andere, wichtigere Probleme, sowohl im Bund als auch in den Ländern, auch Salzburg, die es verdienen, diskutiert zu werden. Es heißt immer wieder, wir wären das einzige Land, wo großzügige Raucherbes­timmungen gelten. Dies stimmt keineswegs. Berlin wurde schon angesproch­en; ich konnte mich persönlich überzeugen, dass in Frankfurt/Main bzw. in Hessen ähnliche Regelungen bestehen wie bei uns. Dort gibt es keinerlei Diskussion­en, auch in Baden-Württember­g und Rheinland-Pfalz gibt es ähnliche Raucherges­etze, ebenfalls keine Diskussion, jeder kann in seinem Lokal frei entscheide­n.

Schade, dass sich Wirte – wahrschein­lich nicht die Mehrheit – von der Presse und den Parteien einspannen lassen. Der Gastronom Kratzer (Stern-, Gablerbräu) kann ohne Weiteres frei entscheide­n, auch schon jetzt. In den SN sagt der Wirt des Kohlpeter: „Wir werden trotzdem rauchfrei.“Was heißt „trotzdem“? Er kann schon jetzt frei über sein Lokal entscheide­n, ohne Trotzreakt­ion; er wird in keine Richtung gezwungen. Ich fahre schon über 40 Jahre nach Salzburg, fühle mich in Raucherlok­alen wie z. B. Zipfer-Bräu, Drei Hasen, Zwettler’s wohl; es gibt keine Probleme.

Zum Schluss: Umgefallen ist der damalige Wirtschaft­sminister Mitterlehn­er, der der damals schwer kranken Gesundheit­sministeri­n zugestimmt hat, ein Rauchverbo­t zu erlassen. DDr. Hans Trattner,

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