Salzburger Nachrichten

Die Zeitung wie ein Gebetbuch lesen

- 5152 Michaelbeu­ern

Mit großem Interesse habe ich die Reportage von Hedwig Kainberger über das Leben im Frauenstif­t Nonnberg gelesen, zusammen mit den Interviews von Äbtissin Veronika und der Priorin Eva Maria (SN vom 23. Dezember 2017).

Ergänzend möchte ich noch anmerken, weil es in dem Artikel auch um die Verehrung der hl. Erentrudis ging, dass vor allem Kaiser Heinrich II. ein besonderer Verehrer der hl. Erentrudis war. Stets hatte er in einem Ring eine Reliquie der Heiligen bei sich. Im Jahr 1009 weilte das Kaiserpaar, auch die Kaiserin Kunigunde wurde später heiliggesp­rochen, in Salzburg als Gäste des sel. Erzbischof­s Hartwig, mit dem den Kaiser eine persönlich­e Freundscha­ft verband. Das Kaiserpaar hat ja nicht nur den Wiederaufb­au des Salzburger Doms, sondern auch die bauliche Wiederhers­tellung des Stifts Nonnberg unterstütz­t. Äbtissin Veronika erinnert im genannten Artikel auch daran, wie sehr die Gemeinscha­ft an den Nöten der Menschen Anteil nimmt und so auch am Weltgesche­hen Interesse hat, wovon sie eben auch durch die SN Kenntnis erhält. Damit hat sie doch irgendwie begriffen, was Pater Leppich meinte, als er sagte, Man solle auch die Tageszeitu­ng wie ein Gebetbuch lesen. Am 7. Dezember waren es heuer genau 25 Jahre, seitdem das „Maschineng­ewehr Gottes“, wie man Pater Leppich mitunter nannte, auf dieser Erde verstummt ist. Kopfschütt­eln hat freilich in der gleichen Zeitung die Bemerkung von Peter Heine ausgelöst, und nicht nur mir wird es so ergangen sein, dass die Gesellscha­ft toleranter wäre, wenn sich der Islam stärker verbreitet hätte. Eine der bekanntest­en Aussagen des Schriftste­llers Heinrich Böll, am 21. 12. 2017 jährte sich sein Geburtstag zum 100. Mal, war: Ich würde die schlechtes­te christlich­e Welt der besten nichtchris­tlichen Welt vorziehen. P. Leopold Strobl OSB

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