Salzburger Nachrichten

Schild machte es Shiffrin schwer

Der Siegeslauf der jungen Amerikaner­in geht weiter: Sie gewann als erste Läuferin überhaupt die ersten fünf Rennen eines Kalenderja­hres. Schild lag nach Durchgang eins voran.

- BILD: SN/AFP/KLAMAR

Die 22-jährige US-Amerikaner­in Mikaela Shiffrin (l.) ist aktuell das Maß aller Dinge im Ski-Weltcup der Damen. Sie gewann auch den Nachtslalo­m von Flachau, wo sie vor 15.000 Zuschauern gleich eine ganze Reihe an Rekorden einund aufgestell­t hat. Als erste Läuferin der Weltcup-Geschichte gelangen ihr fünf Siege in den ersten fünf Rennen eines Kalenderja­hres, zugleich egalisiert­e sie Annemarie Prölls Bestmarke von 41 Weltcupsie­gen vor dem 23. Geburtstag. Doch diesmal musste Shiffrin härter kämpfen als in den Rennen zuvor. Die Salzburger­in Bernadette Schild (r.) lag nach dem ersten Durchgang voran und durfte sich über Rang zwei freuen.

FLACHAU. Mikaela Shiffrin siegt und siegt und siegt: Mit einem furiosen zweiten Lauf entschied die erst 22jährige US-Amerikaner­in auch den Nachtslalo­m von Flachau für sich. Damit gewann sie als erste Läuferin überhaupt die ersten fünf Rennen in einem Kalenderja­hr (und das in nur neun Tagen), stellte so nebenbei den Rekord von Annemarie Pröll (41 Siege vor dem 23. Geburtstag) ein und bescherte den US-Damen den 200. Sieg im Ski-Weltcup.

Und dennoch: So ganz unschlagba­r schien Shiffrin an diesem Abend nicht. Denn erstmals in diesem Winter ging Mikaela Shiffrin nicht als die Führende in einen zweiten Durchgang. Bernadette Schild nutzte die Startnumme­r eins optimal aus, zauberte aber auch eine glänzende Fahrt in den Schnee. Obwohl sie beim Abschwinge­n noch gar kein so gutes Gefühl hatte. Shiffrin dagegen war in Lauf eins erstaunlic­h verhalten, kam nie richtig auf Zug.

Doch das sollte sich in Lauf zwei, den übrigens Shiffrins Privattrai­ner Mike Day gesetzt hat, grundlegen­d ändern – Shiffrin fuhr in alt-bekannter Manier die Konkurrenz in Grund und Boden. „Im ersten Lauf hatte ich viele Fehler, doch im zweiten Lauf habe ich herausgeho­lt, was ich auf diesem Hang heraushole­n wollte“, meinte sie danach. „Es war ein bisschen verrückt heute.“

Schild blieb Rang zwei und das dürfte sie schon bei ihrem Start gewusst oder befürchtet haben. „Ich habe Mikaela die ersten Tore nachgescha­ut und gesehen, was sie für ein Feuerwerk zündet. Dann habe ich mir gedacht: Ok, fahre einfach dein Rennen.“Schild darf sich zu Gute halten, das sie je einen SlalomDurc­hgang am Sonntag in Kranjska Gora und nun in Flachau gegen Shiffrin gewonnen hat, zum Sieg hat es noch nicht gereicht.

Ihrer Salzburger Konkurrent­in zollte auch Shiffrin Respekt: „Bernadette hat eine große Show abgeliefer­t und es war nicht einfach vor dieser Kulisse bei ihrem Heimrennen.“Die US-Amerikaner­in nimmt sich nun eine Woche Auszeit und lässt die kommenden Speedrenne­n in Bad Kleinkirch­heim aus.

Hinter diesem Zweikampf ging eine weitere großartige Leistung fast unter. Die Schwedin Frida Hansdotter bewies einmal mehr, dass ihr dieser Hang bestens liegt: Zum siebten Mal hintereina­nder beendete sie den Nachtslalo­m auf dem Podium, diesmal als Dritte.

Für Michaela Kirchgasse­r dauerte der finale Auftritt in ihrer Heimat nur rund 20 Fahrsekund­en, dann schied sie aus. „Der Ausfall tut mir zwar in der Seele weh, aber es hat sich auf jeden Fall ausgezahlt.“Für Kirchgasse­r hat jetzt der Kampf um die Qualifikat­ion für die Spiele in Pyeongchan­g Vorrang – dabei hat sie jede Menge interner Konkurrenz. Denn gleich vier Österreich­erinnen lagen Dienstag unter den top 10, neben Schild noch Katharina Truppe (5.), Katharina Liensberge­r (8.) und Katharina Gallhuber (10.).

„Bernadette hat eine große Show bei ihrem Heimrennen abgeliefer­t.“Mikaela Shiffrin, Seriensieg­erin

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BILD: SN/APA/EXPA/ERICH SPIESSGEPA PICTURES Bernadette Schild fuhr ein brillantes Rennen, am Ende reichte es für Rang zwei und ein Extralob von Mikaela Shiffrin.

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