Thiem begleitet den Tag der Comebacks
Als Vorbereitung zu den Australian Open hat es Dominic Thiem mit zwei Tennis-Weltstars zu tun, auf die ein mühevoller Weg zurück wartet.
Dominic Thiem wird am heutigen Mittwoch beim Tenniseinladungsturnier Kooyong Classic in Melbourne ein Gefühl bestimmt nicht haben: Mitleid. Österreichs Nummer eins hat es nämlich bei dieser Generalprobe für die Australian Open mit zwei Superstars der Szene zu tun, die sich vor dem ersten Saisonhöhepunkt des Jahres in Form bringen wollen: Novak Djokovic und Stan Wawrinka – beide vormals die Branchen-Besten und durch monatelange Verletzungen weit zurückgeworfen – starten ihr Comeback. Und der 24-jährige Niederösterreicher, der nach einer fiebrigen Erkältung auch eine „kleine“Rückkehr auf den Court feiert, darf aus nächster Nähe die Standortbestimmung mitverfolgen. Gut vorbereitet, wie er selbst auf Facebook meinte: „Ich bin wieder frisch und fit“, so Thiem, der heute, Mittwoch gleich zwei Mal im Einsatz sein wird: Zunächst wird er beim traditionellen Kooyong Classic gegen den Serben Djokovic spielen, am Abend (Ortszeit) beim „Tie Break Tens“-Turnier – einer Art Blitzturnier – in der Margaret Court Arena gegen den Schweizer Wawrinka antreten. „Da gibt es für mich schon die ersten Härtetests. Mal schauen, was ich machen kann“, meinte der aktuelle Weltranglisten-Fünfte.
Viele Superstars der Szene drängen dieser Tage auf den Court zurück. Der Weltranglisten-Erste Rafael Nadal verlor zwar nach seiner verletzungsbedingten Pause am Montag beim Kooyong Classic gegen Richard Gasquet 4:6, 5:7, meldete sich aber fit: „Ich bin für die Australian Open bereit.“
Noch eine große Unbekannte ist Thiem-Gegner Novak Djokovic, der seit einem halben Jahr (Wimbledon-Viertelfinale) wegen einer Ellbogenverletzung kein Match mehr bestritten hat. Er ließ noch vor Kurzem verlautbaren, „dass die Schmerzen immer wieder zurückkommen“. Keine gute Voraussetzung für ein perfektes Comeback für den 30-Jährigen, der die Australian Open bereits sechs Mal gewinnen konnte.
Stan Wawrinka, am Mittwoch Gegner im Tie Break Tens von Dominic Thiem, musste sein Comeback ebenfalls mehrmals verschieben, sieht auch dem ersten GrandSlam-Turnier des Jahres skeptisch entgegen: „Ich habe noch einiges zu tun, aber ich fühle mich gut und freue mich auf den Start.“Der Australian-Open-Champion von 2014 hatte sich nach Wimbledon 2017 einer Knieoperation unterziehen müssen. Vielleicht in Melbourne eine Chance für Dominic Thiem?