Nachhaltig nicht zu Ende gedacht
Andreas Koller machte sich in den SN vom 3. 1. 2018 Gedanken zur Umbenennung von einigen österreichischen Bundesministerien. Auch zum neuen Bundesministerium für Nachhaltigkeit und Tourismus. Andreas Koller schrieb wörtlich: „Nachhaltigkeit ist ein modisches Wort für ein löbliches Handlungsprinzip, dessen sich alle Minister, alle Politiker und am besten überhaupt alle Menschen bedienen sollten. Und nicht bloß die Agrarministerin.“Hier liegt ein Denkfehler vor. Nachhaltig kann man sowohl etwas zerstören als auch fördern. Mit dem Bienengift Neonicotinoide zum Beispiel kann man den Bienen nachhaltig den Garaus machen. Und auch politische Karrieren zerstören. Dies musste Nikolaus Berlakovich, der Vorvorgänger der jetzigen Nachhaltigkeitsministerin Elisabeth Köstinger, schmerzhaft erleben. Er stimmte vor der Nationalratswahl 2013 im EU-Rat gegen das Verbot der Neonicotinoide. Nach der Nationalratswahl 2013 war Landwirtschafts- und Umweltminister Berlakovich Geschichte. Ich kann mich auch noch erinnern, dass der Agrar-Chemie- Konzern Monsanto das Markenprodukt Roundup mit dem Wirkstoff Glyphosat als Inhalt als nachhaltig beworben hat. In diesem Sinne finde ich den Begriff „Nachhaltigkeitsministerium“für das Ressort Landwirtschaft und Umwelt nicht zeitgemäß. Mit der Umbenennung des Ministeriums wurde auch eine neue Beschilderung nötig. Der Anspruch der neuen türkis-blauen Bundesregierung, im System zu sparen, ist damit nachhaltig beschädigt. Georg Sams, Bio-Botschafter und Sbg. Landessprecher der Grünen Bäuerinnen und Bauern, 5202 Neumarkt am Wallersee