Der Obus ist wichtig für Salzburg
„Der Obus verschandelt Salzburg massiv“, war am 3. 1. 2018 in einem Leserbrief in den SN zu lesen. Der Autor des Leserbriefs beschwert sich über die Verspannungen der Oberleitung, die etwa am Schmid-Platz oder der Sterneck-Kreuzung sehr störend seien. Des Weiteren behauptet er, die Obustechnologie sei nicht mehr zukunftsweisend, verschlinge Unsummen an finanziellen Mitteln und verteuere den öffentlichen Personennahverkehr.
Würde die Salzburg AG nun das Obusnetz abbauen und stattdessen mit Diesel oder Elektrobussen fahren, würden die Maßnahmen zum Abbau und der Betrieb der Busse weit höhere Kosten verursachen als die Erhaltung und Erweiterung des bestehenden Netzes. Ein sehr gutes Negativbeispiel ist Neuseelands Hauptstadt Wellington, welche vor einiger Zeit ihr sehr gut ausgebautes Ober- leitungsnetz stillgelegt und kurz darauf abgebaut hat. Nun fahren dort anstatt der Oberleitungsbusse Dieselbusse, deren Betrieb teurer ist, die mehr Lärm verursachen und die der Umwelt schaden.
Zum Erscheinungsbild der Oberleitungen sei anzumerken, dass beispielsweise die Ladestationen der Elektrobusse in hoher Anzahl genauso störend sind. Würden etwa am Hauptbahnhof oder am FerdinandHanusch-Platz mehrere dieser Ladestationen für E-Busse, wie sie in Graz zum Einsatz kommen, stehen, so würde das auch kein gutes Bild machen. Ein Ausbau des bestehenden Obusnetzes kann und wird für die Stadt Salzburg und ihre Umlandgemeinden nur von Vorteil sein und sollte daher auch entsprechend gefordert und gefördert werden. Jan Roider