Akademikerball ohne FPÖ-Minister
Distanziert sich die FPÖ-Spitze heuer vom Burschenschafterball?
Obwohl der Wiener Akademikerball – ein traditioneller Treffpunkt schlagender Burschenschafter – in der Wiener Hofburg erst am 26. Jänner stattfindet, bereiten sich die Sicherheitsbehörden schon intensiv darauf vor. Der Grund: Die Regierungsbeteiligung der FPÖ verleiht der alljährlichen Aufregung rund um den Ball heuer zusätzliche Brisanz. „Viele Regierungsgegner werden die Demo als Bühne nutzen, um gegen die neue Regierung zu protestieren“, erklärt ein Staatsschützer. Nachdem in den vergangenen zwei Jahren die Demonstrationen überraschend ruhig verlaufen sind, rechnet die Exekutive heuer wieder mit mehr – auch gewaltbereiten – Demonstranten.
Neu ist auch, dass sich einige FPÖ-Politiker scheinbar vom Ball distanzieren. Infrastrukturminister Norbert Hofer bleibt laut seinem Büro dem Wiener Akademikerball fern. Innenminister Herbert Kickl und Verteidigungsminister Mario Kunasek kommen ebenfalls nicht. Nur Vizekanzler Heinz-Christian Strache überlegt noch. Sozialministerin Beate Hartinger-Klein wollte sich am Dienstag nicht dazu äußern. Als einzige der blauen Spitzenpolitiker nimmt die Dritte Nationalratspräsidentin, Anneliese Kitzmüller, sicher am Ball teil. Einladungen haben jedenfalls alle FPÖMinister erhalten. „Ich verstehe aber, dass das in den ersten Wochen der Regierung nicht oberste Priorität hat“, erklärt Ballorganisator Udo Guggenbichler.
Demonstrationen wird es in den kommenden Wochen nicht nur gegen den Akademikerball geben. Am 13. Jänner ist eine große Demonstrationen gegen die Regierung geplant. Auch gegen den Wiener Opernball formiert sich Widerstand. Sie findet unter dem Motto„Gegen die Regierung der Reichen“statt.
Polizei rechnet mit mehr Demonstranten