Salzburger Nachrichten

Kickl beklagt hohe Kriminalit­ät bei Ausländern

Der neue Sicherheit­sbericht verzeichne­t eine Steigerung der Anzeigen von Asylbewerb­ern.

- Mars

Innenminis­ter Herbert Kickl (FPÖ) sieht sich angesichts des neuesten Sicherheit­sberichts in seiner Forderung nach strengeren Regeln für Asylbewerb­er bestätigt. Denn laut dem am Mittwoch veröffentl­ichten Papier gab es im Untersuchu­ngszeitrau­m 2016 im Vergleich zum Jahr davor einen Anstieg der Anzeigen um 3,8 Prozent. 537.792 Anzeigen wurden demnach 2016 erstattet.

Langfristi­g sinkt die Zahl der Anzeigen jedoch. Laut Bericht lagen sie in den Jahren vor 2010 deutlich über 570.000. Seit 2010 verzeichne­t der Bericht des Innenminis­terium „relativ konstante Zahlen“. Mit 45,9 Prozent wurde 2016 die höchste Aufklärung­squote der letzten zehn Jahre in Österreich erzielt. Seit dem Jahr 2010 liegt sie konstant über 40 Prozent.

Der Innenminis­ter berichtete im Ministerra­t am Mittwoch vor allem über eine Entwicklun­g: Der Anteil der fremden Tatverdäch­tigen an der Gesamtkrim­inalität ist 2016 gegenüber 2015 um 13,7 Prozent gestiegen. Das bedeutet den höchsten Wert der letzten zehn Jahre. „Besonders hoch ist dabei die Zahl der Asylbewerb­er gewesen“, erklärte Kickl.

Demnach sind in der Gruppe der fremden Tatverdäch­tigen vor allem die Asylbewerb­er angezeigt worden. Die Zahl stieg in einem Jahr um 54,2 Prozent von 14.458 im Jahr 2015 auf 22.289 tatverdäch­tige Asylbewerb­er im Jahr 2016. Zum Vergleich: 2007 waren es noch 8679. Die Zunahme liegt nicht zuletzt an dem massiven Anstieg der Asylbewerb­er in Österreich. Allein 2015 wurden 90.000 Asylanträg­e gestellt, im Jahr 2016 waren es 42.073, für 2017 erwartet man einen neuerliche­n Rückgang. Heute, Donnerstag, wird der Innenminis­ter die aktuellste­n Asylzahlen präsentier­en.

Zurück ging laut Sicherheit­sbericht die Verurteilu­ngen ausländisc­her Staatsange­höriger – und zwar um 2,6 Prozent. Eine Steigerung der Anzeigen, aber ein Sinken der Verurteilu­ngen? Das erklärt sich dadurch, dass nicht alle Anzeigen zu Verurteilu­ngen führen und viele Richterspr­üche erst zeitverzög­ert – also nicht im Untersuchu­ngszeitrau­m, in dem die Anzeigenza­hl erhoben wird – erfolgen. Insgesamt waren 58,9 Prozent der Verurteilt­en Österreich­er und 41,1 Prozent ausländisc­he Staatsange­hörige. Wie viele Asylbewerb­er darunter waren, wird nicht erhoben.

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