Salzburger Nachrichten

Touristen wurden aus Zermatt ausgefloge­n

Touristen nutzten die Luftbrücke, um den Skiort zu verlassen. Schneemass­en machten der Bahn einen Strich durch die Rechnung.

- SN, APA, dpa

Nach Tagen mit dichtem Schneetrei­ben und Nebel erwachten die Menschen in Zermatt am Mittwoch bei Sonnensche­in. Die Lawinengef­ahr war leicht gesunken. Die Lage habe sich beruhigt, sagte Lawinenexp­ertin Christine Pielmeier.

Die Bahnstreck­e Zermatt–Täsch konnte nicht wie geplant am Vormittag freigegebe­n werden. Bei den Räumungsar­beiten seien größere Schneemass­en als erwartet entdeckt worden, teilte die Matterhorn-Gotthard-Bahn am Mittwoch mit. „Die Schneemass­en stammen von einer Lawine aus den Vortagen und waren beim vorherigen Erkundungs­flug mit dem Helikopter nicht zu erkennen.“Am späten Nachmittag kam dann die gute Nachricht: Die Strecke wurde erfolgreic­h geräumt. Die ersten Shuttle-Züge fuhren um 17.15 Uhr.

In dem eingeschne­iten Winterspor­tort am Fuße des Matterhorn­s hielten Restaurant­s und Hotels die festsitzen­den Gäste mit geschmolze­nem Käse vom Pappteller und Schnaps aus Gläsern vom Brett bei Laune. Viele der 13.000 Besucher zeigten sich gut gelaunt. Wer nicht dringend wegmusste, wartete vor allem darauf, endlich wieder Ski fahren zu können. „Es geht mit dem Winterspor­t wieder los, einige Pisten sind schon gesichert und wieder offen“, sagte Janine Imesch von Zermatt Tourismus.

Einige Hubschraub­er der Air Zermatt waren am Mittwoch auf Erkundungs­flügen unterwegs, andere flogen bis 17 Uhr Dutzende Gäste in das fünf Kilometer entfernte Täsch. Auch andere Schweizer Ferienregi­onen waren abgeschnit­ten, darunter das Saastal mit Saas-Fee mit etwa 2000 Feriengäst­en.

In den Alpenregio­nen Italiens blieb die Lage angespannt, es galt die zweithöchs­te Warnstufe. In Breuil-Cervinia im Aostatal, das mit dem Skigebiet Zermatt verbunden ist, saßen am Mittwoch noch 5000 Einwohner und Touristen fest. Die Straße wurde am Mittwoch aber geräumt. Im piemontesi­schen Sestriere wurden am Mittwoch Dächer, Terrassen und Balkone auf Anordnung des Bürgermeis­ters vom Schnee befreit. Die Schulen blieben geschlosse­n.

In Südtirol gab es so viel Schnee wie lang nicht. 80 bis 130 Zentimeter seien „historisch­e Maximalwer­te“auf 2000 Metern, hieß es im Lawinenlag­ebericht.

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BILD: SN/APA/AFP/FABRICE COFFRINI Touristen sortieren ihr Gepäck in Täsch.

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