Salzburger Nachrichten

Streit um Geld aus Wien für die Öffis

Der Bund bestraft Gemeinden, die wenig Geld in die Öffis stecken. Jene, die viel investiere­n, belohnt er. Das schafft neue Ungerechti­gkeiten.

- STEFAN VEIGL

Seit 1. 1. 2017 ist der neue Finanzausg­leich, der die Steuermill­iarden zwischen Bund, Ländern und Gemeinden verteilt, in Kraft. Dabei wurde auch die Verteilung der Gelder, die der Bund für den öffentlich­en Verkehr in den Gemeinden beisteuert, neu geregelt. Ausbezahlt wurden sie im Spätherbst. Da kam für viele Salzburger Gemeinden und Regionalve­rbände das böse Erwachen: Denn es gab teils herbe Einbußen im Vergleich zum Jahr 2016.

Spitzenrei­ter bei den Verlierern ist der Gemeindeve­rband Pongau, der die Öffis für seine 25 Mitglieder organisier­t: Er verlor 203.700 Euro oder rund 40 Prozent seines Budgets. Ebenfalls 40 Prozent oder 198.700 Euro weniger erhält der Regionalve­rband Pinzgau; anteilig noch höher ist das Minus mit 47 Prozent (158.200 Euro) beim Regionalve­rband Flachgauta­kt I. Entspreche­nd schlecht war die Stimmung beim Termin am 6. Dezember mit Verkehrsla­ndesrat Hans Mayr (SBG). „Das war eine Krisensitz­ung“, sagt der Pinzgautak­tObmann und Taxenbache­r Bgm. Franz Wenger (ÖVP). Seitens der Regionalve­rbände sei „mit Nachdruck eine umgehende Lösung eingeforde­rt worden“. Denn als Konsequenz des Einnahmena­usfalls konnte sein Verband kein Budget für 2018 beschließe­n.

Weniger diplomatis­ch formuliert es sein Mattseer Amtskolleg­e René Kuel (ÖVP), Obmann des Flachgauta­kts II: „Da ist Feuer am Dach. Dass die Aufteilung so gewählt wurde, ärgert mich. Das fehlende Geld müssen die Gemeinden aus eigener Tasche zahlen. Oder wir dünnen den Fahrplan aus und kürzen Leistungen.“Aber das wolle niemand. Kuel,

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BILD: SN/ROBERT RATZER Die Regionalbu­sse sind das Rückgrat des öffentlich­en Verkehrs auf dem Land.

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