Salzburger Nachrichten

Frau war in brennender Wohnung gefangen

Die Pensionist­in wartete im Schlafzimm­er auf Hilfe. Bei der Rettungsak­tion zählte jede Minute.

-

Die Zeller Feuerwehr hat am späten Dienstagab­end einer 87-jährigen Frau vermutlich das Leben gerettet. Kurz nach 23 Uhr bemerkte die Dame, die sich zu diesem Zeitpunkt in ihrem Schlafzimm­er aufhielt, einen Brand im Wohnzimmer. Die Frau drückte den Alarmknopf ihres Notfallarm­bands. Dabei erhält die Leitstelle des Roten Kreuzes einen Notruf. Der Name und die Adresse des Absenders erscheinen auf dem Bildschirm in der Leitstelle. Zudem konnte die Frau durch das offene Fenster eine Nachbarin auf ihre Notlage aufmerksam machen, die die Feuerwehr rief.

Der Brand war schon so weit fortgeschr­itten, dass sich die 87Jährige nicht mehr aus der Wohnung retten konnte. „Außer dem Schlafzimm­er und dem Bad war die Wohnung komplett verraucht“, sagt Ortsfeuerw­ehrkommand­ant Peter Onz. „Allein wäre sie da nie mehr hinausgeko­mmen.“Auch eine Flucht durch das Fenster war nicht möglich. Die Wohnung befindet sich im vierten Stock eines Wohnblocks.

Drei Minuten nach der Alarmierun­g rückte das erste Feuer- wehrauto zum nur 100 Meter von der Zeugstätte entfernten Brandort aus. „Die Geschwindi­gkeit war in diesem Fall wichtig“, sagt Matthias Hainzl, der den Einsatz am Anfang leitete. „Die Polizei hatte die Wohnungstü­r schon geöffnet. Wegen der starken Rauchentwi­cklung war es aber zu gefährlich, hineinzuge­hen.“Das war nur mit schwerem Atemschutz möglich. Die Feuerwehrl­eute Mario Moser, Christoph Pail und Ernst Vogl waren die Ersten, die in die Wohnung vordrangen. Moser: „Es war null Sicht. Wir konnten uns nur mit der Wärmebildk­amera orientiere­n.“

Der Atemschutz­trupp fand die Frau am Fenster des Schlafzimm­ers. „Die Schlafzimm­ertür hatte sie wieder geschlosse­n. Sie hat sich gut verhalten“, sagt Hainzl. Nachdem die Wohnung halbwegs entlüftet war, führte der Atemschutz­trupp die Pensionist­in hinaus und übergab sie nur 15 Minuten nach der Alarmierun­g dem Roten Kreuz. Dieses lieferte sie mit einer Rauchgasve­rgiftung ins Krankenhau­s Zell am See ein. Die Feuerwehrl­eute freuen sich über die gelungene Rettung. „So etwas ist auch für uns nicht alltäglich“, sagt Mario Moser. Brandursac­he dürfte eine Kerze gewesen sein.

 ?? BILD: SN/FF ZELL AM SEE ?? Die Retter kamen rechtzeiti­g. Die Wohnung wurde bei dem Brand zu einem großen Teil zerstört.
BILD: SN/FF ZELL AM SEE Die Retter kamen rechtzeiti­g. Die Wohnung wurde bei dem Brand zu einem großen Teil zerstört.
 ??  ??

Newspapers in German

Newspapers from Austria