Salzburger Nachrichten

Geschworen­e sahen keinen Mordversuc­h

Rumäne hatte laut Anklage seine Ex-Partnerin mit einem Messer attackiert.

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Weil er versucht haben soll, seine Ex-Lebensgefä­hrtin mit einem Messer zu töten, sah sich Mittwoch am Landesgeri­cht ein Rumäne (61) mit dem Vorwurf des Mordversuc­hs konfrontie­rt.

Laut Staatsanwa­lt Marcus Neher hatte es der Angeklagte nicht verkraftet, dass sich seine rumänische Partnerin, mit der er 27 Jahre zusammen war, 2014 von ihm getrennt hatte. Und eine neue Beziehung einging. Nach früheren telefonisc­hen Beschimpfu­ngen sei es am 3. Juli 2017 in der Salzburger Wohnung einer der drei Töchter, die das Ex-Paar gemeinsam hat, zur Eskalation gekommen. Neher: „Der Angeklagte wusste, dass die Frau dort ist. Er schlug sie zu Boden. Dort fixierte er sie mit den Knien, zückte ein Messer und stach in Richtung ihres Gesichts. Mit letzter Kraft gelang es ihr, ihn wegzustoße­n und zu flüchten.“Durch die Messeratta­cke habe die Frau eine Wunde an der Stirn erlitten, zudem Hämatome an den Armen.

„Ich bin unschuldig“, beteuerte der Mann vor dem Geschworen­engericht (Vorsitz: Richterin Gabriele Glatz): „Ich habe ihr nur eine Ohrfeige gegeben.“Die Stirnverle­tzung, so der Angeklagte, habe sich die „Ex“selbst zugefügt, indem sie ihren Kopf gegen die Wand gestoßen habe. Warum die Frau ihn so schwer belaste, fragte Glatz. Antwort: „Vielleicht weil ich die Enkelkinde­r nicht mehr sehen kann, wenn ich lange ins Gefängnis komme.“

Die Geschworen­en verneinten einen Mordversuc­h, sprachen den Rumänen aber wegen versuchter absichtlic­her schwerer Körperverl­etzung schuldig. Urteil: 24 Monate teilbeding­te Haft, davon sechs Monate unbedingt. Nicht rechtskräf­tig.

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