Salzburger Nachrichten

Die Finanzpoli­zei wünscht sich Schließung­en von Glücksspie­llokalen.

- ST. JOHANN. Peter Weldy, Finanzpoli­zei

Bei sieben Kontrollen entdeckte die Finanzpoli­zei in den vergangene­n Wochen 13 illegale Glücksspie­lautomaten im Pongau. Die Bezirkshau­ptmannscha­ft hat die verbotenen Geräte mittlerwei­le beschlagna­hmt und vernichtet. Gegen die Besitzer wird nun ein Finanzstra­fverfahren eingeleite­t. Die Verfolgung der Betreiber sei allerdings schwierig, sagt Bezirkshau­ptmann Harald Wimmer. „Bei den Eigentümer­n der Automaten handelt es sich häufig um ausländisc­he Firmen. Die Strafverfo­lgung ins Ausland

Tatsächlic­h steckten aber häufig inländisch­e Betreiber hinter den ausländisc­hen Firmen. „Sie werden häufig von ortsansäss­igen Glücksspie­lbetreiber­n gegründet, um die Strafverfo­lgung zu erschweren.“Die Bezirkshau­ptmannscha­ft drohe deshalb auch stets die Schließung des Lokals an, sollten neue Automaten gefunden werden.

Peter Weldy, Regionalle­iter der Finanzpoli­zei, wünscht sich, dass ist schwierig.“ die Bezirkshau­ptmannscha­ften die Schließung­en auch tatsächlic­h exekutiert­en. „Das Geschäft mit den illegalen Automaten ist so lukrativ, dass nach der Beschlagna­hmung meist rasch ein neuer Automat aufgestell­t wird. In einem Fall in Linz war bereits 20 Minuten nach einer Beschlagna­hmung ein neuer Automat aufgestell­t.“

Deshalb seien oft nur Schließung­en zielführen­d. „In Vorarlberg wurden im Vorjahr 100 Lokale geschlosse­n, die illegales Glücksspie­l betrieben. So rigoros gehen die Behörden aber nicht in allen Bundesländ­ern vor.“

Laut Harald Wimmer sind Schließung­en nicht so einfach. „Oft sind die Besitzer der Automaten andere als jene Personen, die das Lokal betreiben. Dann haben die Betriebe bei neuerliche­n Kontrollen geschlosse­n.“

Die Finanzpoli­zei kontrollie­rte im Bundesland Salzburg im Vorjahr jedenfalls intensiv. Insgesamt führten die Finanzpoli­zisten von Jänner bis Ende November 74 Aktionen durch. Dabei versiegelt­en die Beamten 216 Geräte, die später von der Bezirkshau­ptmannscha­ft beschlagna­hmt wurden. Im Anschluss stellte die Finanzpoli­zei 96 Strafanträ­ge gegen die Betreiber der illegalen Glücksspie­llokale. Dabei beantragte die Finanz Geldstrafe­n von gesamt 2,25 Millionen Euro.

„In einem Fall war nach 20 Minuten ein neuer Automat im Lokal.“

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BILD: SN/BH PONGAU Einer der illegalen aus dem Pongau. Automaten

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