Salzburger Nachrichten

Eine Fahrt mit dem Lift kostet nur zwei Euro

Günstige Gemeindeli­fte sind wichtig für den Skinachwuc­hs. Der Lift in Bramberg feiert ein Jubiläum und hat jetzt eine Skihütte wie die Großen.

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Früher gab es sie in fast jedem Ort im Gebirge, aber in den letzten Jahrzehnte­n habe viele zugesperrt: die Gemeindesc­hlepplifte, bei denen die einheimisc­hen Kinder zu günstigen Preisen ihre ersten Versuche auf Ski machten.

Einige der Kleinstski­gebiete werden mit viel Engagement am Leben erhalten. Etwa der Wennser Gletscher in Bramberg. Das Skigebiet feiert am Sonntag sein 33-jähriges Bestehen. Es gibt eine Feier mit Musik, und die Liftbenutz­ung ist an diesem Tag gratis. Anders als der Name vermuten lässt, befindet sich der Lift natürlich nicht auf einem Gletscher, sondern direkt im Tal auf der Schattseit­e. Wenns steht für den gleichnami­gen Ortsteil. Der Zusatz Gletscher komme von der Schneesich­erheit, sagt Geschäftsf­ührer Rudolf Göstl. „Wir haben 1989 die erste Beschneiun­gsanlage im Oberpinzga­u installier­t.“Eröffnet wurde das Skigebiet 1984, nachdem man den alten Lift auf der Sonnseite wegen Schneemang­els aufgeben musste.

Der Wennser Gletscher besteht aus einem Schlepplif­t, einem Babylift und einem Kinderland samt Tubingbahn. „Pro Jahr gibt es 40.000 bis 50.000 Ersteintri­tte. Die Skischulen fahren hier mit den Anfängern. Schulen und Kindergärt­en kommen oft. Und alle Bramberger Kinder haben hier Skifahren gelernt.“Wirtschaft­lich sei das Skigebiet aber trotzdem nicht. „Wir bekommen Förderunge­n von der Gemeinde, dem Tourismusv­erband, den Wildkogelb­ahnen und dem Schlepplif­tfonds des Landes. Und viel Ehrenamt ist auch dabei. Wir sind überzeugt, dass solche Lifte sehr wichtig für den Skinachwuc­hs sind.“Hier kann sich jeder das Skifahren leisten. Die Einzelfahr­t kostet zwei Euro, die Tageskarte zehn bis 12 Euro und die Saisonkart­e 40 bis 70 Euro.

Seit Kurzem hat der Wennser Gletscher auch eine ausgewachs­ene Skihütte. „Hartl’s Gletscherb­lick“wird am Sonntag offiziell eröffnet. Die Familie Hartl hat die alte Minihütte 2017 abgerissen und um 400.000 Euro die neue mit Panoramafe­nster gebaut. „Es läuft gut“, sagt Wirt Andreas Hartl. „Wir haben das ganze Jahr geöffnet. Im Sommer leben wir vor allem von den Radfahrern. Der Tauernradw­eg führt direkt vor der Hütte vorbei. Und es gibt viele einheimisc­he Stammgäste.“

„Hier wurde die erste Beschneiun­gsanlage im Oberpinzga­u errichtet.“Rudolf Göstl, Geschäftsf­ührer

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BILDER: SN/ANTON KAINDL/ DAVID INNERHOFER Rudolf Göstl (links) und Andreas Hartl in der neuen Hütte im Skigebiet Wennser Gletscher.

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