Gastein – Wiege der Perchten
Stellungnahme zu „Das Spiegelbild der Horrorperchten“(„Querschläger“von Fritz Messner am 4. Jänner): Wie richtig dargestellt, hat sich das Perchtenbrauchtum seit Menschengedenken im gesamten Alpenraum entwickelt. Salzburg, als „katholischer Gottesstaat“über Jahrhunderte von den Erzbischöfen streng geführt, hat in seiner fundamentalen Religionsauffassung die als „heidnisches Geplänkel“bezeichneten Auftritte streng bekämpft. Ja, es wurden „Übeltäter“, derer man habhaft geworden war, oft zu langjährigen Strafen verurteilt.
Kein Wunder, dass dieses Brauchtum aus den genannten Gründen im Salzburger Land völlig zum Erliegen kam – außer im Kötschachtal, in der hinteren Gastein.
Dort pflegte man immer dieses Brauchtum. Die Umzüge fanden eben in der Nacht statt. Als im Jahr 1837 Kaiser „Ferdinand der Gütige“Bad Gastein einen Besuch abstattete, hatte man diese „Kötschachtaler Perchten“auftreten lassen, welche „Seine kaiserliche Majestät“sehr erfreuten. Ab diesem Zeitpunkt wurde der Perchtenlauf auf den Tag verlegt. Die Reverenz und die Glückwünsche durfte nur ein „Menschlein“im Range eines Hauptmanns dem Kaiser überbringen, womit die Figur des Perchtenhauptmanns historisch begründet ist.
Gastein kann sich aufgrund dieser Vergangenheit sicher Wiege der Perchten und des Krampusbrauchs nennen und hat den Eintrag in die Liste des „immateriellen Kulturerbes“der UNESCO zu Recht verdient.
Hier ist man sich dieser Tradition bewusst und dieses Brauchtum wird von der Bevölkerung mit großer Begeisterung getragen. Somit hat sich der Gasteiner Perchtenlauf zu seiner heutigen Form entwickelt und an seiner Ursprünglichkeit nichts verloren.
Mittlerweile sind Perchtenläufer aus allen drei Talgemeinden vertreten, um der Wucht und Kraft dieses Tales seinen Ausdruck zu verleihen. Sepp Gruber, aktiver Perchtenläufer und Kulturpreisträger der Marktgemeinde Bad Hofgastein Schreiben Sie uns!
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