Salzburger Nachrichten

380 kV: Dämpfer für die Erdkabel-Kämpfer Gemeinden und Bürgerinit­iativen sind beim Höchstgeri­cht abgeblitzt.

- EUGENDORF, KOPPL.

Die Gegner der 380-kV-Freileitun­g müssen einen Dämpfer einstecken. Der Grund ist eine Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtsh­ofs in Wien von Ende Oktober 2017, die erst jetzt bekannt wurde.

Die Gegner wollten das beim Bundesverw­altungsger­icht anhängige 380-kV-Verfahren auf Eis legen lassen. Damit wäre das Freileitun­gsprojekt gestoppt oder zumindest weiter verzögert worden. Ihr Argument: Vor dem Verfahren hätte gemäß EU-Recht eine Strategisc­he Umweltprüf­ung (SUP) durchgefüh­rt werden müssen. Diese hätte auch eine Trassenprü­fung mit Beteiligun­g der Bürger bedeutet. Aber das Höchstgeri­cht hat diese Beschwerde der Gemeinden und Bürgerinit­iativen Koppl und Eugendorf zurückgewi­esen und damit die bisherigen Entscheidu­ngen in Österreich bestätigt: Es sei keine SUP geboten, weil es – vereinfach­t ausgedrück­t – um keinen Gesamtplan mit weiteren Projekten gehe, sondern um ein einzelnes Vorhaben.

Der Vorarlberg­er Rechtsanwa­lt Adolf Concin, der die Beschwerde­führer vertritt, sagt auf SN-An- frage, das Erkenntnis bekümmere ihn nicht so sehr. „Für uns ist das nicht das Allerwicht­igste.“Die Freileitun­gsgegner setzen auf ihre Einsprüche im 380-kVVerfahre­n selbst und auf Europa. Sie hoffen, dass die EU-Kommission ihrer 2014 eingebrach­ten Beschwerde bezüglich Strategisc­her Umweltprüf­ung stattgeben wird. Für die viel kritisiert­en Verantwort­lichen beim Land Salzburg, die die Freileitun­g in der Umweltvert­räglichkei­tsprüfung – ohne vorherige SUP – genehmigt haben, ist die Entscheidu­ng des Verwaltung­sgerichtsh­ofs Balsam auf ihre Wunden.

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