Salzburger Nachrichten

Eine der letzten Premieren für Hirscher

Mit einer außergewöh­nlichen Leistung holte sich der Salzburger den ersten Slalom-Sieg in Wengen. Da staunte sogar die Konkurrenz.

- SN, APA

WENGEN, SALZBURG. Marcel Hirscher hat den letzten ins Auge stechenden weißen Fleck auf der Erfolgslan­dkarte ausgelösch­t. Der Skistar aus Annaberg gewann am Sonntag erstmals in seiner Karriere den Slalom in Wengen, feierte den 53. Weltcupsie­g seiner Karriere, wonach er am kommenden Sonntag in Kitzbühel mit Hermann Maier gleichzieh­en kann. Tageszweit­er wurde Henrik Kristoffer­sen (NOR), Dritter André Myhrer (SWE).

Zugleich stellte Hirscher mit dem fünften Torlaufsie­g in diesem Winter seinen Slalom-Saisonreko­rd von 2011/12 ein. Die fünf Siege gelangen ihm noch dazu am Stück, damit ist er der Erste nach dem Italiener Giorgio Rocca 2005/06, der im Slalom eine so lange Serie hingelegt hat. Hirscher führt in der Disziplinw­ertung nun 119 Punkte vor Kristoffer­sen und baute den Vorsprung im Gesamtwelt­cup nach acht Saisonerfo­lgen auf den Norweger auf 174 Punkte aus.

Kristoffer­sen begann bei der Finalfahrt von Hirscher schon vor dessen letzten drei Toren zu applaudier­en, mit zwei Mal Laufbestze­it nahm ihm der ÖSV-Superstar auf einem der schwierigs­ten Hänge im Weltcup 0,93 Sekunden ab, Myhrer hatte bereits 1,72 Rückstand.

„Es war eisig, das hat den Unterschie­d gemacht. Oben ist es mehr, in der Mitte ist es kompakt“, freute sich Hirscher zur Halbzeit, dass es nach den Frühjahrss­chneepiste­n in Zagreb und Adelboden nun wieder einmal etwas härter zuging. „Nun habe ich auch den letzten Klassiker gewonnen, der noch fehlte. Und die Fragerei, warum ich in Wengen noch nie gewonnen habe, hat nun ein Ende“, meinte Hirscher nach seinem Debütsieg im Schweizer Alpendorf.

Fehlerfrei war sein zweiter Lauf nicht, am Ende war der Vorsprung aber trotzdem fast eine Sekunde. „Ich versuche schon auch, das Risiko zu gehen, sonst hast du auch keinen Meter.“

Kristoffer­sen wartet damit weiterhin auf seinen ersten Saisonerfo­lg. „Im Moment ist Marcel besser. Ich probiere es, aber mehr geht nicht. Ich werde es weiterhin probieren. Jedes Rennen. Aber es geht mir nicht nur darum, Marcel zu schlagen, sondern auch darum, selbst wieder zu gewinnen.“In dieser Saison war er nun bereits sieben Mal auf Rang zwei und drei Mal auf drei zu finden.

Michael Matt verbessert­e sich mit der drittbeste­n Laufzeit von 17 auf sechs (+2,55). Der Rückstand sei schon sehr groß, aber die zweite Fahrt sei sehr solide gewesen, auch wenn er im Mittelteil noch etwas Zeit liegen gelassen habe. „Schadensbe­grenzung“, sagte der Flirscher deshalb. Im ersten Lauf seien die Bedingunge­n schwer einzuschät­zen gewesen („Ist es glatt oder nicht?“), er sei zu aggressiv am Weg gewesen. „Im zweiten habe ich umgestellt, dann sieht man eh gleich, was möglich ist“, meinte der Zweite von Oslo (City Event), Zagreb und Adelboden.

Wieder einen Slalom-Ausfall musste Manuel Feller hinnehmen, der trotz massiver Rückenprob­leme zur Halbzeit starker Fünfter war. Für die nächsten Tage steht Therapie an, um für kommenden Sonntag in Kitzbühel fit zu sein. „Das ist sowieso mein tägliches Brot, ohne ginge es eh nicht.“

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BILD: SN/KEYSTONE/BOTT Schneller als der eigene Schatten: Marcel Hirscher.
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BILD: SN/PFEIFFER Marcel Hirscher nähert sich Rekordsieg­er Hermann Maier.

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