Alle Klangspuren führen zum Klangforum
Das Wiener Klangforum wählte sich mit Peter Paul Kainrath einen neuen Intendanten.
WIEN. Das 1985 von Beat Furrer gegründete Klangforum Wien zählt zu den europaweit renommierten Ensembles für zeitgenössische Musik. Sven Hartberger stand seit 1999 als Intendant an der Spitze des Klangforums, er gab vor Saisonbeginn bekannt, die Funktion ab 2019 nach zwanzig Jahren niederzulegen. Nach einer Ausschreibung hat der Vorstand aus 42 Bewerbungen einen Nachfolger gefunden. Der Südtiroler Peter Paul Kainrath übernimmt ab 2020 die Intendanz des Klangforums, er wurde am Montagabend vorgestellt. Mit zeitgenössischer Musik und Festivals hat Kainrath viel Erfahrung. Der in den 1980er-Jahren in Moskau ausgebildete Konzertpianist wurde vor allem als Leiter der Klangspuren in Schwaz in Tirol von 2001 bis 2013 ein Begriff, 2001 gründete er auch das Festival zeitgenössischer Kultur Transart in Südtirol. Seit 2007 ist er künstlerischer Leiter des Internationalen Klavierwettbewerbs Ferruccio Busoni in Bozen.
Bei den Musikern des Klangforums stieß Kainrath jedenfalls auf einstimmige Zustimmung. „Ich kenne Peter Paul Kainrath in seinen Funktionen als künstlerischer Leiter zweier sensibel, sorgfältig und fantasievoll programmierter Festivals seit mehr als 15 Jahren und schätze ihn sowohl in Hinblick auf seine künstlerischen Qualitäten, wie auf seine professionelle Kompetenz und persönliche Haltung überaus“, begrüßte Hartberger in einem Statement seinen Nachfolger. Auch Kainrath meldete sich schriftlich zu Wort: „Für die Zukunft wird das Klangforum verstärkt über die bestehende Szene Neuer Musik hinausreichend zu wirken und hierbei als souveräner Gestalter neuer Strategien im gegenwärtigen Musikbetrieb eine noch stärkere Rolle zu spielen haben.“
Mit vier Konzerten und drei Komponistenportraits (Gottfried von Einem, Hans Erich Apostel, Karl Schiske) im Proberaum des Ensembles und im Konzerthaus gestaltet das Klangforum demnächst die Festlichen Tage alter Musik, was leicht irreführend klingt. Festival: