„Dorfteich binnen drei Stunden ohne Wasser“
Der Köstendorfer Dorfteich ist seit einem Nachmittag im vergangenen Oktober plötzlich leer. Über die Ursache herrscht seitdem Rätselraten.
Seit Jahren gab es in Köstendorf unweit der Kirche einen Dorfteich, wie Bürgermeister Wolfgang Wagner (ÖVP) erzählt: „Die Idee war, über den künstlich angelegten Teich das Wenger Moor sozusagen in den Ort hereinzubringen.“Der Teich sei auch jahrelang von den Schulen im Ort im Biologieunterricht genutzt wurden. „Und er ist auch ein bissl ein Naherholungsbereich für die Bewohner.“
Allerdings: Ende Oktober gab es eine unliebsame Überraschung, wie Wagner erzählt: „An einem Nachmittag war der Teich
„Vielleicht hat es geologische Veränderungen gegeben.“
plötzlich innerhalb von drei Stunden leer.“Die Hintergründe sind für den Bürgermeister bis heute ein Rätsel: „Schon davor ist der Wasserspiegel einmal um fast einen Meter gesunken. Dann hat sich der Teich aber wieder erfangen.“Wagner hat aber konkrete Vermutungen: „Vielleicht hat es geologische Veränderungen gegeben. Denn der Untergrund besteht aus labilem Schwemmsand.“Ursprünglich sei der Teich von unterirdischen Quellen gespeist worden – „mit einem Zufluss von 1,4 Litern pro Sekunde“. Es gebe die Vermutung, dass die Hälfte davon schon bisher durch den undichten Untergrund verloren gegangen sei. Ein weiterer Erklärungsansatz sei, „dass möglicherweise Marder oder Bisamratten an der Oberfläche zum Wasserverlust beitrugen. Denn in den umliegenden Gärten gab es schon länger feuchte Stellen.“
An jenem Tag im Oktober habe man eine spontane Rettungsaktion für die 20 bis 30 Fische im Teich starten müssen: „Von denen haben teilweise nur mehr die Flossen herausgeschaut. Sie haben dann in ein paar Löschteichen Asyl bekommen.“
Die Gemeinde hat jetzt, auch auf Wunsch der Bevölkerung, ein Projekt ausgearbeitet, um den Teich in seinem ursprünglichen Zustand wiederherzustellen: „Die Kostenschätzung dafür beträgt rund 300.000 Euro.“Außerdem sollen dabei der bestehende Steg sowie die Schautafeln saniert werden. „Vielleicht stellen wir auch einen kleinen Pavillon hin oder schaffen eine andere überdachte Fläche.“Wagner hofft, die Hälfte der Kosten aus EU-Leader-Mitteln gefördert zu bekommen. „Auch vom Land erwarten wir uns einen Beitrag.“Bei der Umsetzung drückt er aufs Tempo: „Wir wollen das Projekt noch im Februar einreichen. Gut wäre es, das Ausbaggern noch im Winter zu machen. Die Bauarbeiten werden wohl ein halbes Jahr dauern. Dann könnten wir die Wiedereröffnung im Sommer mit einem Dorffest feiern.“