Salzburger Nachrichten

Das bittere Ende einer

Nahm sich eine Mafia-Braut am Heuberg das Leben oder half die Mafia nach? Peter Blaikner bringt die Geschichte von Virginia Hill auf die Bühne.

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SALZBURG. Ein schillernd­es Mafia-Girl verliebt sich in ihren Salzburger Skilehrer und flüchtet mit ihm in den Pinzgau. Als die Mafia ihr den Geldhahn zudrehen will, droht sie mit der Veröffentl­ichung von Insiderwis­sen. Ein Drama, dem kein Happy End beschieden ist.

Eigentlich würde sich diese wahre Geschichte perfekt zum Serienfutt­er eignen. Doch anstatt auf Netflix oder Sky ist „Virginia Hill“ab 25. Jänner im Kleinen Theater in Salzburg-Schallmoos zu sehen. Peter Blaikner hat dem schillernd­en It-Girl der 1940erJahr­e ein Theaterstü­ck gewidmet.

„Ich bin mit dieser Geschichte als Jugendlich­er aufgewachs­en“, sagt der Pinzgauer Autor, Musiker und Schauspiel­er: „Mein Vater meinte, ich brauche doch keine ,Jerry Cotton‘-Comics zu lesen, wenn in Unken eine echte Gangsterbr­aut lebt.“

Virginia Hill arbeitete sich in Mafia-Zirkeln schnell hoch. Das Callgirl ließ sich mit zahlreiche­n hochrangig­en Vertretern der ehrenwerte­n Gesellscha­ft ein, bevor sie eine Affäre mit Mafia-Boss Benjamin „Bugsy“Siegel begann. Ihr Erfolgsrez­ept definierte sie einst folgenderm­aßen: „Ich bin die verdammt beste Matratze im Land.“Siegel gilt als Mitbegründ­er der Stadt Las Vegas in ihrer heutigen Form. Ein gewisser Warren Beatty setzte ihm einst im Hollywood-Streifen „Bugsy“ein Denkmal. Der Mafia-Patron schied branchenüb­lich aus dem Leben: Er wurde 1947 in seinem Haus in Beverly Hills erschossen.

Im US-Winterspor­tort Sun Valley lernte Virginia Hill 1950 den Meisterwed­ler Hans Hauser von der Zistelalm am Gaisberg kennen. Der Ski-Vizeweltme­ister wurde zum Geliebten. Drei Jahre lang verschanzt­en sich die beiden im Unkener Heutal. Hills Selbstmord im Jahr 1966 – gefunden wurde sie am Heuberg nahe der Stadt Salzburg – ist ungeklärt. „Ob es Selbstmord oder Mord

„Bis zu Virginias Tod ist es eigentlich ein lustiges Stück.“Peter Blaikner, Autor und Musiker

war, weiß man bis heute nicht. Viele glauben, es war Mord“, sagt Blaikner. Hans Hauser wurde 1974 erhängt in seiner Wohnung gefunden, der gemeinsame Sohn Peter starb 1995 bei einem Autounfall.

Erstmals hat Blaikner diese Lebens- und Leidensges­chichte 2010 in seinem Erzählband „Out

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