Salzburger Nachrichten

Zell am See schielt Richtung Skiweltcup

Mit zwei Europacup-Slaloms hat man sich auf der Schmitten einmal mehr für höhere Aufgaben empfohlen. Wie stehen die Chancen?

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ZELL AM SEE. Die Slaloms in Zell am See haben am Wochenende mit einem starken Teilnehmer­feld sowie perfekter Piste für einen außergewöh­nlichen Rahmen im Ski-Europacup gesorgt. Für die Österreich­erinnen, die im Gegensatz zu anderen Nationen mit der zweiten Garnitur am Start waren, blieben die Erfolge überschaub­ar. Die Veranstalt­er hingegen konnten sich puncto Organisati­on einmal mehr für höhere Aufgaben empfehlen.

„Ein gigantisch­es Wochenende. Die Piste war so gut, dass auch 500 Läuferinne­n fahren hätten können. Es wurde uns von allen Seiten bestätigt, dass diese Rennen weltcuprei­f waren“, bilanziert­e Rennleiter Bernd Lauth. Vor allem der Nachtslalo­m auf der „Wimm“mit dem Blick auf den Zeller See bringt jenes Flair mit, das sich auch auf höchster Skiebene einen der begehrten Plätze verdient hätte. „Das wäre das beste Ambiente, das der Weltcup zu bieten hätte“, sagt Erich Egger, Geschäftsf­ührer der Schmittenh­öhebahn.

Noch spricht man in Zell am See bei der Vision Richtung Weltcup also im Konjunktiv. Denn die größte Herausford­erung ist die dafür notwendige Infrastruk­tur. „Dieses Unternehme­n wäre ein schwierige­s. Weil da, wo andere Weltcuport­e Flächen zur Verfügung haben, haben wir einen See“, erklärt Egger. Dabei geht es etwa um ein Zielstadio­n, VIPund Medienbere­iche.

Daher hat die Schmitten eine Machbarkei­tsstudie in Auftrag gegeben, die nun auf ihre Realisierb­arkeit geprüft wird. „Dann werden wir sehen, was das für den Ort, die Region und den Verkehr bedeuten und wie viel es kosten würde“, sagt Egger und spricht dabei über ein Volumen von mehreren Millionen Euro. „Wir müssen intern klären, ob es das wert ist. Das Know-how hätten wir dank dem Europacup aber definitiv“, sagt Egger.

Während also Zell am See nach mehr als drei Jahrzehnte­n wieder Richtung Weltcup schielt, hat Zauchensee seinen Platz dort alle drei Jahre sicher. Die Pongauer wechseln sich mit Bad Kleinkirch­heim und St. Anton ab. Da die Tiroler ankündigte­n, 2019 letztmals Damen-Speedrenne­n auszutrage­n, könnte Zauchensee ab 2020 sogar alle zwei Jahre zum Zug kommen. Diese Woche stehen dort ab heute, Dienstag (11), ein Super-G und zwei Abfahrten auf dem Programm.

Indes bewies Stefan Brennstein­er bei zwei Europacup-Riesentorl­äufen seine starke Form. Der Salzburger belegte in Kirchberg die Ränge fünf und zwei.

Know-how vorhanden, Infrastruk­tur noch nicht

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BILD: SN/SCHMITTENH­ÖHEBAHN/FAISTAUER Die Piste und das Flair auf der „Wimm“wären mehr als tauglich für den Weltcup.

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