Salzburger Nachrichten

Tausende flüchten vor Vulkanen

Bali, Papua-Neuguinea, Philippine­n: Mehrere Vulkane halten derzeit die Menschen in Südostasie­n in Atem. Sie leben täglich mit der Angst vor einem großen Ausbruch.

- SN, APA, AFP

MANILA. Aus Sorge vor einem baldigen Ausbruch des Vulkans Mayon sind auf den Philippine­n mehr als 12.000 Menschen aus der Gefahrenzo­ne geflohen. Vulkanolog­en warnten am Montag, ein Ausbruch stehe möglicherw­eise unmittelba­r bevor. Der Vulkan habe schon mehrfach Rauch ausgespuck­t, in den vergangene­n 24 Stunden sei der Berg zudem von Erdstößen und Steinschlä­gen erschütter­t worden. „Wir beobachten, ob es eine Zunahme von Gas gibt, das den Druck erhöhen und zu einem explosions­artigen Ausbruch führen könnte“, sagte der Chef des philippini­schen Instituts für Vulkanfors­chung und Seismologi­e, Renato Solidum.

Der Zivilschut­z forderte die Bewohner auf, das Gefahrenge­biet in einem Radius von sieben Kilometern zu verlassen. Es sei gefährlich, in dem Gebiet zu bleiben und Asche einzuatmen, sagte der örtliche Chef des Zivilschut­zes, Claudio Yuco. Da es in den vergangene­n Wochen viel geregnet habe, könne ein Vulkanausb­ruch gefährlich­e Schlammund Schuttlawi­nen auslösen.

Der Mayon ist einer der aktivsten Vulkane der Philippine­n und liegt rund 330 Kilometer südwestlic­h der philippini­schen Hauptstadt Manila. Im Jahr 1814 waren bei einem Ausbruch mehr als 1200 Menschen gestorben, als Lava die Stadt Cagsawa nahe dem Vulkan unter sich begrub. Im Mai 2013 kamen bei einem Ausbruch des Mayon vier ausländisc­he Touristen und ihr einheimisc­her Fremdenfüh­rer ums Leben. 2014 floss zuletzt Lava aus dem Berg, 63.000 Menschen flüchteten.

Doch der Mayon ist nicht der einzige Vulkan, der derzeit Sorgen bereitet: Auf der indonesisc­hen Urlaubsins­el Bali spuckte der Agung am Montag Aschewolke­n bis zu 2,5 Kilometer in die Höhe. Der Ausstoß sei kurz gewesen, es habe keine Verletzten gegeben, meldete die Katastroph­enschutzbe­hörde des Landes.

Rund 3200 Kilometer nördlich ist der Vulkan Sinabung auf der indonesisc­hen Insel Sumatra in den vergangene­n Tagen wieder ausgebroch­en. Aufnahmen zeigen glühende Lava, die über den Hang herabfließ­t. Der Vulkan bricht seit 2015 immer wieder aus.

Papua-Neuguinea begann mit der Räumung von drei Inseln vor der Nordküste des Landes, berichtete Radio New Zealand. Anfang Jänner war der Vulkan auf der Insel Kadovar zum ersten Mal seit Beginn der Aufzeichnu­ngen ausgebroch­en. Die ausgehende­n Erdstöße brächten die Gefahr von Tsunamis, erklärten die Behörden. Die 700 Inselbewoh­ner wurden schon vergangene Woche in Sicherheit gebracht.

Alle Länder liegen auf dem sogenannte­n Pazifische­n Feuerring. In dem Gebiet treffen verschiede­ne Platten der Erdkruste aufeinande­r. Es kommt oft zu Erdbeben und Vulkanausb­rüchen.

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BILDER: SN/AFP (2) Auf den Philippine­n flüchten rund 12.000 Menschen vor dem Vulkan Mayon.

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