Trafiken verkaufen digitale Vignette
Ab Mitte des Jahres soll es einen neuen Service bei der digitalen Vignette geben. Damit entfällt auch die Frist von 18 Tagen bis zur Gültigkeit.
Ab Mitte 2018 sollen die digitalen Autobahnvignetten auch in Trafiken, Tank- und Mautstellen gekauft werden können. Damit entfällt auch die Frist von 18 Tagen bis zur Gültigkeit.
WIEN. Die digitale Vignette legte einen guten Start hin: Bisher wurden mehr als 1,1 Millionen Stück verkauft. Für den Autobahnbetreiber Asfinag ist das eine erfreuliche Entwicklung. Pro Jahr setzt die Asfinag insgesamt rund vier Millionen Jahresvignetten ab.
Ab Mitte des Jahres 2018 soll es nun einen neuen Service geben: Kfz-Lenker können die digitale Vignette auch in Verkaufsstellen wie Trafiken, Tank- oder Mautstellen kaufen. Der größte Vorteil dabei: Die 18-Tages-Frist bis zur Gültigkeit, die bei Onlinekäufen gilt, fällt weg und die Vignette ist sofort gültig. Denn es handle sich bei einem Kauf in Trafik oder Tankstelle nicht um ein Onlinegeschäft, hieß es von der Asfinag.
Die Frist geht auf die europäische Richtlinie für Konsumentenschutz zurück. Demnach können Käufer innerhalb von 14 Tagen vom Kauf eines Produkts zurücktreten. Das gilt auch für die digitale Vignette.
Der Tag des Kaufs zählt dabei nicht zu den 14 Tagen. Zudem: Da dieser Rücktritt neben E-Mail auch per Post möglich ist, werden hier weitere drei Tage für einen möglichen Postweg bis zum Einlangen berücksichtigt. Das heißt: Die digitale Vignette ist erst ab dem 18. Tag nach dem Kauf gültig.
Noch ist es so, dass Fahrzeuglenker die digitale Vignette nur unter www.asfinag.at oder über die Handy-Applikation des Autobahnbetreibers erwerben können. Dazu wählt man aus, welche Vignette man kaufen möchte, gibt dann Fahrzeugtyp, Zulassungsstaat und Kennzeichen sowie den Start der Gültigkeit der Vignette ein. Die Rechnung wird per E-Mail versandt.
Insgesamt gibt es im In- und Ausland rund 6000 Vertriebsstellen für Vignetten. Ob alle mit dem neuen Service ausgestattet werden, ist noch unklar. „Das passiert alles in Abstimmung und im Einvernehmen mit dem Vertriebspartner“, sagte Asfinag-Sprecher Alexander Holzedl den SN. Derzeit gebe es Gespräche darüber, wie der Verkaufsvorgang im Detail aussehen werde, sagte Holzedl. „Grundsätzlich sollen aber Kundinnen und Kunden rasch und unkompliziert den Kauf einer digitalen Vignette vor Ort bei Vertriebsstellen abwickeln können.“Die österreichischen Trafikanten stehen dem neuen Angebot positiv gegenüber. Obmann Josef Prirschl sieht durch den Entfall der Frist einen großen Vorteil für Verbraucherinnen und Verbraucher.
Seit Anfang Dezember läuft ein Pilotprojekt in Hohenems an der Grenze zur Schweiz. Dort wurden neben der Autobahnmeisterei Automaten aufgestellt, an denen Vignetten gekauft werden können. Wie das Angebot angenommen werde, könne noch nicht gesagt werden, hieß es von der Asfinag. Die Testphase sei dafür noch zu kurz gewesen.