Die Aufwärtsbewegung ist nicht zu stoppen
Mehr als 500.000 Österreicher sind mittlerweile regelmäßig auf Tourenski unterwegs.
SALZBURG. Abseits von Diskussionen um Benutzungsgebühren oder eigene Aufstiegsspuren rückt das Pistentourengehen auch bei den Herstellern und Ausrüstern immer mehr in den Fokus. Marktführer Dynafit als Teil der Oberalp-Gruppe lancierte zuletzt mit dem SpeedfitProgramm eine eigene Produktlinie für Pistengeher. Mit Reflektoren und LEDs versehen, ist das Outfit auch für die abendliche Fitnesseinheit am Berg gedacht. Absatzprobleme scheint man keine zu haben. Im Gegenteil. „Uns geht aktuell die Ware aus“, sagt Michael Költringer, Dynafit-Marketingmanager für Deutschland und Österreich. Weil sich der Winter wieder einmal von seiner besten Seite zeige, könnte man heuer wesentlich mehr Ware verkaufen, als zur Verfügung steht.
Der Tourenskisport hat in Handel und Industrie eine fixe Größe erreicht. Zahlen der Onlineplattform SKIMO Austria zufolge beläuft sich der Industrieumsatz bei Tourenski in Österreich für die Saison 2016/17 auf 190 Mill. Euro. 21 Prozent der weltweit produzierten Tourenski würden hierzulande verkauft, sagt Gernot Kellermayr vom Verband der Sportartikelerzeuger und -ausrüster. Im Vergleich dazu seien es im Alpinbereich rund zehn Prozent. In Zahlen waren es in der Wintersaison 2016/17 rund 53.000 Paar Tourenski, 75.000 Felle, 42.000 Paar Tourenskischuhe und 45.000 Tourenbindungen, die in Österreich verkauft wurden. Bei den Bindungen zählen mittlerweile 90 Prozent zur Kategorie der leichten Pin-Bindungen, nur mehr zehn Prozent sind Rahmenbindungen. „Vor zehn Jahren war es noch umgekehrt“, sagt Kellermayr. Allerdings sind Schuhe und Bindung – anders als bei Alpinski – in vielen Fällen nicht kompatibel. „Meist handelt es sich – bei einer wachsenden Zahl an Anbietern – um geschlossene Systeme“, sagt der Sprecher der Sportartikelhändler in der Wirtschaftskammer, Michael Nendwich. Innerhalb der nächsten zwei Jahre, so schätzt er, könnte eine einheitliche Norm kommen.
Bis dahin dürfte die Gemeinschaft der Skitourengeher weiter wachsen. Als Breitensportler sind mittlerweile mehr als 500.000 Österreicher unterwegs, mit einem jährlichen Wachstum von einem Prozent. Und die werden immer jünger. Laut SKIMO ist das Durchschnittsalter der Tourengeher in Österreich auf unter 30 Jahre gesunken, der Frauenanteil auf 30 Prozent gestiegen.